Norwegisches Online-Videokunstarchiv wurde an Nasjonalmuseet (Oslo) übergeben

Screenshot vom 4. April 2021 mit Slider-Bild „Interiør – komposisjon i rødt, gult, blått og grønt“, Video von Tone Myskja, 2011.

 

Im Jahr 2012 startete die Organisation PNEK (Production Network for Electronic Art) im Auftrag des norwegischen Kulturministeriums das Pilotprojekt Norsk Videokunstarkivet zur Archivierung norwegischer Medienkunst, das 2015 seinen vorläufigen Abschluß fand. Für die öffentliche Weiterführung hatte PNEK ein Betriebsmodell in Trägerschaft einer Stiftung vorgestellt und einen entsprechenden Förderantrag beim Norsk kulturråd (Norwegische Kulturrat) gestellt. Der Kulturrat hat anders entschieden und die Aufgabe dem Nasjonalmuseet (National Museum) übertragen.

 

Letzte Woche teilte die Bibliotheks- und Archivabteilung des Museums mit, dass jetzt das neue Portal freigeschaltet ist. Das zugrunde liegende Asset-Management-Programm ist dasselbe, wie es von PNEK Open Source entwickelt wurde. In der Mitteilung des Museums an alle KünstlerInnen und Beteiligte heißt es: »Das Nasjonalmuseet möchte die gute Arbeit fortsetzen und dieses Archiv als die gute Ressource, die es ist, weiter betreiben, pflegen und bereichern – nicht zuletzt für Künstler, aber auch für Forscher und Kuratoren mit Interesse an Videokunst in Norwegen«. Obwohl der weitere Weg nicht klar sei, werde das Videokunstarchiv ein wichtiges Referenzarchiv bleiben, so wie es das in den letzten zehn Jahren war.[1]

 

Das Videokunstarchiv ist keine physisches Sammlung. Es ist vielmehr eine digitale Enzyklopädie, wo KünstlerInnen selbst Daten und Dateien hinzufügen, bearbeiten und herunterladen können. Es umfasst inzwischen rund 3.000 Werke, die in den vergangenen zehn Jahren digitalisiert wurden. Vielfältige Such-, Referenz- und Kontextfunktionen ermöglichen komplexe Recherchen. In wohl keinem anderen Land ist die eigene Videokunstgeschichte so gut erschlossen. Die meisten Werke können im Archive Tool sogar in geringerer Auflösung betrachtet werden. Über Verweise können weitere Versionen angefragt und kann mit den KünstlerInnen Kontakt aufgenommen werden. Der Zugang ist kostenlos, setzt aber eine Registrierung mit Begründung voraus.

 

 

URL: Videokunstarkivet https://www.videokunstarkivet.org/ / Video Art Archive https://www.videokunstarkivet.org/english/

Kontakt: Håvard Oppøyen (Seniorrådgiver, Seksjon Bibliotek og arkiv), Nasjonalmuseet, P.B. 7014, St. Olavs plass, N-0130 Oslo. https://www.nasjonalmuseet.no/besok/bibliotek/

 

Pilotprojektmanager war Per Platou; Resource group: Marit Paasche, Ivar Smedstad, Anne Marthe Dyvi; Tech partners and collaborators: Norgesfilm AS (Kristiansand) and LIMA/Toxus (Amsterdam)

Hinweis: Siehe auch unseren ausführlichen, früheren Artikel: „Das norwegische Videokunstarchiv – Projektabschluss und Ausblick“

 

Bildnachweis: Screenshot vom 4. April 2021, Slider-Bild „Interiør – komposisjon i rødt, gult, blått og grønt“, Video von Tone Myskja, 2011.

[1] »Nasjonalmuseet ønsker å fortsette det gode arbeidet med å drifte, vedlikeholde og berike dette arkivet som den gode ressursen den er – ikke minst for kunstnere, men også for forskere og kuratorer med interesse for videokunst i Norge som gis en kontrollert tilgang til denne arkivressursen. Veien videre er ikke klar, men Videokunstarkivet skal fortsette å være et viktig referansearkiv, som det har vært gjennom de ti foregående årene.« (E-Mail vom 31.03.2021)