Umstrittener KI-Einsatz in Anime-Kurzfilm – Netflix argumentiert mit Personalmangel

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Pressefoto: Herstellungsschritt des Anime-Film „The Boy and the Dog“ ©Netflix Japan

 

Anfang Januar veröffentlichte Netflix Japan den Anime-Kurzfilm THE DOG AND THE BOY. In den Credits steht als Background Designer „AI (+Human)“. Der Umstand, dass die Hintergründe des Animationsfilms auf der Basis einzelner handgezeichneter Skizzen von Bildgeneratoren einer AI-Firma fertiggestellt wurden, löste heftige Reaktionen in Social-Media-Kanälen aus. Netflix sah sich zu einer erklärenden Pressemitteilung genötigt.

 

Netflix verteidigt die Verwendung von KI-Programmen in der Herstellung von Animationsfilmen damit, dass der Einsatz von Bildgeneratoren den ‚Creators‘ ein neues Werkzeug an die Hand gäbe, um mehr Zeit für ihre eigentliche kreative Arbeit zu haben. Ein weiteres Argument in der Unternehmenskommunikation erwies sich als Boomerang: die Behauptung der Einsatz von KI sei wegen des Mangels an Arbeitskräften in der Animationsfilmindustrie notwendig, fachte den Shit Storm erst richtig an. Auch viele Professionelle aus der Branche entgegneten mit Unverständnis und wiesen auf schlechte Arbeitsbedingungen und geringe Bezahlung der Anime-Zeichner in Japan hin (1 bis 2 € per Frame).

 

Der im Umfeld der Osaka University entstandene Film von Ryotaro Makihara, handelt von der herzzerreißenden Beziehung zwischen einem Jungen und einem Roboterhund in einer von Katastrophen zerstörten post-apokalyptischen Welt.

 

Netflix versteht THE DOG AND THE BOY »als Experiment für »Best Practices im Produktionsprozess, um die Animationsproduktion langfristig zu unterstützen.«

 

 

„The Dog and the Boy“ auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=J9DpusAZV_0

Netflix Japan über die Herstellung des Films: https://about.netflix.com/ja/news/the-dog-and-the-boy