Brasiliens Kulturszene atmet auf

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Standbild aus dem Kurzfilm „Recife Frio (Cold Tropics)“ von Kleber Mendonça Filho (2009)

 

In seiner Siegesrede am vergangenen Sonntag (30.10.22) auf der Avenida Paulista in São Paulo (SP) betonte der neu gewählte Präsident Lula da Silva die Bedeutung der Kultur für das Land. Unter anderem kündigte er an, das Kulturministerium neu zu schaffen.

 

Dem ging im Juli bereits ein kleiner Sieg der Kulturschaffenden voraus. Nach einer landesweiten Mobilisierung, die mehr als ein Jahr dauerte und Künstler, Produzenten, Techniker, Manager, Kulturschaffende aus dem ganzen Land zusammenbrachte, kippte am 5. Juli das Parlament die Vetos des Präsidenten Bolsonaro gegen die staatliche Förderung der Kultur. Dazu gehörte auch das  Förderprogramm Condecine, das einen Großteil der Filmproduktion des Landes ermöglichte, das Bolsonaro aber streichen wollte.

 

Nach fast vier Jahren im Visier der Bundesregierung hat der audiovisuelle Sektor den Sieg Lulas gegen Bolsonaro mit Erleichterung aufgenommen. Es wird erhofft, dass die nationale Kinobehörde Ancine wiederbelebt wird.

 

So sagte der Filmemacher Kleber Mendonça Filho in der brasilianischen Presse, »Aber ich bin mir sicher, dass die neue Regierung Lula sie mit der Rückkehr des Ministeriums für Kultur, dessen Auslöschung eine der vielen Schandtaten der jetzigen Regierung ist, wiederherstellen wird«.

 

 

Bildlegende: Standbild aus dem Kurzfilm Recife Frio (Cold Tropics) von Kleber Mendonça Filho (2010)