Videotage Hong Kong veröffentlicht Manifest und lädt in Content Lab für ein „New Normal“ ein

Screenshot: „Stop Peeping“ von Ping Wong im Pop-up Cinema des Content Lab ©Videotage

 

Die gemeinnützige Organisation Videotage in Hong Kong lädt zum Nachdenken über die Folgen der Pandemie für Kunst und Kultur und zum Handeln ein. Vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen initiiert Videotage hierzu ganz praktisch das Projekt Content Lab.

 

Im Zusammenhang mit dem Überdenken der Wahrnehmung von Kunst und der Frage, wie sie in der Lage ist, mit Online-Initiativen Wirkung zu erzielen, stellt Videotage die Frage, »wie können wir Kunst aus einem System demokratisieren, in dem der künstlerische Wert weitgehend von einer Handvoll Galerien, Sammlern und Museen bestimmt wird, und wie können wir die künstlerische Präsentation über das Konzept der ‚virtuellen Galerie‘ in den sozialen Medien der 1990er Jahre hinaus durchbrechen?«. Weiterhin heißt es in dem Manifest »Es gibt keine einfachen Antworten auf die Frage, wie die Kunstwelt im Post-COVID-19-Zeitalter überleben könnte. Anstatt zum alten Normalen zurückzukehren, sollten wir aufdecken was ‚anormal‘ war und Wege finden, anders zu arbeiten.«

 

Das Content Lab soll als Inkubationsprogramm dienen, um eine neue Generation von Kreativen heranzuziehen, die ein breites Spektrum von Disziplinen abdeckt, von Filmregisseuren, Social Media Filmern, Meme-Machern, Spielern, bildenden Künstlern, Toningenieuren, Instagrammern bis hin zu Loop-Erstellern. Durch den Prozess des Schaffens zielt das Projekt darauf ab, die Kunst zu nutzen, um Identitäten zu entdecken, den Glauben an die Menschheit zu finden und eine positive Lebenseinstellung zu schaffen.

 

Content Lab umfasst sieben verschiedene Projekte auf einer eigens dafür vorgesehenen Website und in mehreren Pop-up-Fenstern:

 

MADE BY ARTISTS stellt Arbeiten von beauftragten Künstlerinnen und Künstlern vor, die speziell für soziale Plattformen gemacht wurden.

 

MADE BY THE LAB wird von Videotage-Mitgliedern gestaltet und soll in Videos, Memen und kurzen Texten die Grenze zwischen Kurator, Künstler, Administrator und Verfasser von Inhalten auflösen.

 

MAKE A CONVERSATION will durch eine Reihe von Live-Veranstaltungen einen Dialog des Publikums mit Künstlern initiieren.

 

MAKE YOUR CONTENT gibt der breiten Öffentlichkeit die Gelegenheit, selbstgemachte VR- und Videoinhalte zu produzieren.

 

MAKE WAVES – POP-UP CINEMA ist eine Filmreihe, in der zeitlich begrenzte Bewegtbilder online vorgestellt werden.

 

Zu den weiteren Vorhaben gehören ein unkonventionelles Bildungsprogramm zur Geschichte der Medienkunst und ein digitales Residency-Programm, das die Grenze zwischen der digitalen und der physischen Welt durch die Einbindung von Künstlern in kollektiven Content-Sessions und auf verschiedenen Spieleplattformen verwischt.

 

Durch die Nutzung des Content Lab zur Erprobung innovativer Strategien und technologischer Anwendungen will Videotage die Widerstandsfähigkeit gegenüber Widrigkeiten mit Mitteln der Kunst fördern und dazu beitragen, Kunst in der Post-Covid-19-Zukunft zu ermöglichen.

 

Der Schlusssatz des anspruchsvoll ambitionierten Manifestes lautet: »Die nächste Phase, in die wir noch eintreten müssen, wird hoffentlich eine „bessere Normalität“ sein.

 

 

URL: www.contentlab.hk/manifesto

URL: Pop-up Cinema zum Thema Social Distancing

 

 

Bildnachweis

Indexseite: Standbild aus dem Trailer des Content Lab ©Videotage Hong Kong

Oben: „Stop Peeping“ von Ping Wong im Pop-up Cinema des Content Lab ©Videotage Hong Kong