Short Tiger 2019 vergeben

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NEST © Sonja Rohleder

Am 10. April wurden im Rahmen des Filmtheaterkongress KINO! in Baden-Baden die Gewinner des diesjährigen SHORT TIGER-Kurzfilmpreises der FFA für Kurzfilme bis zu fünf Minuten vergeben. Aus insgesamt 78 Einreichungen wählte die Jury – Regisseurin Doris Dörrie, Kurzfilmfestival-Macher Daniel Ebner und Kinounternehmer Dr. Gregory Theile die fünf Preisträger aus.

Unter den ausgezeichneten Filmen des Jahres 2019 sind fünf sehr unterschiedliche Filme, die aufzeigen, welche Bandbreite im aktuellen deutschen Kurzfilm möglich ist: traditionell stark sind Animationsfilme und auch hier könnten die ausgezeichneten Filme unterschiedlicher nicht sein. Sonja Rohleder erhielt den Preis für ihre minimalistische 2D-Animation – die Jury begründete die Vergabe „Weil dieser kurze Film mit so wenig Farben so bunt ist wie der Regenbogen, weil seine Pointe den Paradiesvogel wie uns gleichermaßen überrascht und weil er nicht nur den Vogelmann zum Nachdenken zwingt, zeichnen wir NEST mit dem Short Tiger 2019 aus.“ Auch die Knetanimation MILCHMÄNNER von Aljoscha Ramon Böhnert und Michelle Burakowski erhielt einen SHORT TIGER für einen „amüsant-schaurigen Einblick in die Untiefen menschlicher Vorlieben.“ Ein absoluter Festivaldauerbrenner ist FEST von Nikita Diakur, der die Jury mit seiner außergewöhnlichen Animationstechnik überzeugte: : „Das Besondere an der Animationstechnik von Nikita Diakur ist, dass sie unvorhersehbar ist auch für ihn und die von ihm animierten Figuren ein Eigenleben führen.“ Dass man in unter fünf Minuten auch politisch sein kann, stellen die beiden weiteren Preisträger unter Beweis: für den . experimentellen Dokumentarfilm WHOSE HAND WAS IT über das Attentat beim Münchener Oktoberfest 1980 erhielten Minze Tummescheid, Sara Lehn und Arne Hector einen Short Tiger, die Jury würdigte dass er „in Zeiten, in denen weltweit konservative, nationalistische Politik erstarkt und demokratische Werte in Gefahr geraten, eine so wichtige wie unbequeme Frage aufwirft.“ Auch der Social Spot MYBORDER’S JOYFENCE von Michael Kranz und Andreas Hörl überzeugte die Jury weil er „tief in die Ängste und Abgründe der weißen Mitteleuropäer und Nordamerikaner schaut und weil der Film ein eindringlicher Appell ist, keinen Stacheldraht um unsere Herzen zu wickeln…“

FFA-Präsident und Kulturstaatsminister a. D. Bernd Neumann hatte in seiner Begrüßung betont, dass die anwesenden Kinobetreiberinnen und Kinobetreiber die Filme zeigen sollten. „Kurzfilme gehören ins Kino – und das nicht nur bei Filmfestivals, sondern auch ins ‚normale‘ Tagesprogramm“, sagte Bernd Neumann und appellierte an die Kinobetreiberinnen und Kinobetreiber: „Greifen Sie zu! Die FFA fördert die Kurzfilm-Programmierung mit einem Zuschuss von 80 Prozent der Kosten. Ich bin sicher: Ihr Publikum wird es Ihnen danken.“

Mit der Auszeichnung ist ein zweckgebundenes Preisgeld in Höhe von jeweils 5.000 Euro und eine Einladung zu den Internationalen Filmfestspielen von Cannes, wo die internationale Premiere der Short Tiger-Gewinner gemeinsam mit den Filmen des Next Generation-Programms von German Films stattfindet, verbunden. Für die Buchung der Siegerfilme können Kinobetreiber und Festivals sich ab sofort den Verleih der KurzFilmAgentur Hamburg wenden.

Pressemitteilung der FFA: www.ffa.de

Alle Informationen zu den Filmen: www.ffa.de/short-tiger-2019-die-gewinner.html