Rückblick auf die Kurzfilmpreisträger 2019 – eine kleine Auswertung

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Erfolgreichster deutscher Film HÖRST DU MUTTER? von Tuna Kaptan © HFF München

Seit 2008 veröffentlichen wir jedes Jahr einen Rückblick auf die Preisträger des Vorjahres. Dies wiederholen wir nun in einem Rückblick auf das Jahr 2019.

Durch die Auswertung entsteht zwangsläufig eine Art Film-Hitparade. Ein solches Ranking kann selbstverständlich nicht zur Beurteilung der künstlerischen Qualität von Filmen herangezogen werden, gibt aber Auskunft über ihre Beliebtheit gemessen an Voten von Fachjurys und in Publikumsabstimmungen. Letztlich sind dies Marktdaten, die auf Stimmungen und subjektiven Qualitätsurteilen beruhen.

 

Diese Auswertung zählt und benennt nicht nur den Erfolg einzelner Filme, sondern erlaubt aufgrund der erfassten Daten auch Rückschlüsse über Herkunftsländer, Festivalstandorte oder die Popularität von Filmgattungen. Unter anderem lässt sich so der Erfolg der Kurzfilmproduktion einzelner Länder im Vergleich zu anderen darstellen oder kulturelle Affinitäten zwischen verschiedenen Ländern abbilden.

 

Seit geraumer Zeit beobachte ich auch den Trend, dass einige wenige Kurzfilme weltweit die meisten der vergebenen Preise und Auszeichnungen auf sich versammeln. Dieser Umstand lässt sich zwar messen, ob dafür aber die Qualität der Filme ausschlaggebend ist oder es sich um Echokammern und Filterblasen der Entscheider handelt, lässt sich nur vermuten, aber nicht beweisen.

 

 

 

Die Untersuchungsbasis

 

Ausgewertet wurden alle Auszeichnungen und Preise, die für die Rubrik „Auszeichnungen“ auf shortfilm.de im Jahr 2019 registriert wurden. Dies waren etwas mehr als 1.700 Nennungen. Selbstverständlich sind nicht alle Preise und Auszeichnungen, die weltweit irgendwo Kurzfilmen verliehen wurden, aufgezeichnet.

 

Registriert wurden nur seriöse Kurzfilmfestivals mit internationalen Wettbewerben. Ausschließlich nationale oder regionale Veranstaltungen blieben unberücksichtigt. Nationale Filmpreise, wie in Deutschland der Deutsche Kurzfilmpreis oder in den USA die Oscars wurden jedoch erfasst.
Insgesamt wurden Veranstalter in 58 Ländern erfasst.

 

In der Regel wurden nur die Hauptpreise registriert. Nur bei großen Festivals wurden auch lobende Erwähnungen berücksichtigt. Auch werden, mit Ausnahme bedeutender internationaler Langfilmfestivals mit Kurzfilmwettbewerben – wie Cannes, Berlin, Locarno oder Sundance – nur Auszeichnungen auf Kurzfilmfestivals berücksichtigt.

 

Insgesamt lagen Jury-Entscheidungen von 291 Festivals und Wettbewerben vor – 61 davon in Deutschland. Wegen unseres eigenen geografischen Standorts sind deutsche, aber auch europäische Festivals und Wettbewerbe überrepräsentiert. Jedoch sind Kurzfilmländer aller Kontinente und Weltregionen berücksichtigt.

 

 

 

Starke Produktionsländer

 

Die mit deutlichem Abstand größte Zahl registrierter Auszeichnungen im Jahr 2019 entfiel auf Filme aus den Ländern Deutschland (201 Preise), Frankreich (148), USA (145), Großbritannien (91) und Spanien (73). In diesen Zahlen sind Koproduktionen nicht enthalten.

Diagramm: Länderanteile an Preisen in % (Top 6 Herkunftsländer)

 

Die Länder an der Spitze und die Zahl der Preise änderten sich in den letzten Jahren kaum – von 2016 bis 2019 blieb sogar die Reihenfolge des Erfolgs die gleiche. Bei den absoluten Zahlen fällt lediglich auf, dass deutsche Filme nach Jahren des Rückgangs etwas aufgeholt haben (2018 187 Preisträger). Von der Gesamtsumme der Auszeichnungen entfielen etwa die Hälfte auf Filme aus nur neun Ländern.

 

Unter den kleineren Ländern – bezogen auf Einwohnerzahlen – waren 2019 insbesondere Filme aus Polen und Belgien erfolgreich. Manchmal sind es einzelne Filme, die ein Land kurzfristig nach oben befördern. So war 2019 Belgien unter den ersten Zehn, weil ZOMBIES von Baloji (B/DR Kongo, NUIT CHÉRIE von Lia Bertels und CE MAGNIFIQUE GÂTEAU! (This Magnificent Cake!) von Emma de Swaef & Marc James Roels weltweit besonders viele Preise erhielten.

 

In Polen holten 3 Filme – ACID RAIN, MILOSC BEZWARUNKOWA (Unconditional Love), NIE MASZ DYSTANSU (You Are Overreacting) – einen großen Anteil aller Auszeichnungen an heimische Produktionen.

 

Die Herkunftszahlen der Preisträger reflektieren nicht nur das Produktionsvolumen an Kurzfilmen, sondern hängen auch von der Zahl der Festivals im betreffenden Land ab. Denn, insofern einheimische Filme größere Chancen auf Auszeichnungen im eigenen Land haben, hängt die Zahl preisgekrönter Filme auch von der Festivaldichte ab. Beispiele hierfür sind Deutschland, USA, Frankreich und Spanien, also Länder mit einer Vielzahl an Kurzfilmfestivals, auf denen in der Regel einheimische Filme bessere Chancen auf Preise haben als ausländische.

 

Interessant sind auch die Zahlen über Auslandserfolge. Hier ergibt sich ohne Koproduktionen folgendes Bild: am Erfolgreichsten im Ausland waren 2019 Filme aus Frankreich (99 Auszeichnungen), Großbritannien (59), Deutschland (50), und USA (40). Wie 2018 stehen erneut Filme aus Frankreich international an der Spitze. Belgische und polnische Filme haben besser abgeschnitten als zuvor.

 

Zahl der Preise im Ausland der 5 erfolgreichsten Produktionsländer

Unter den Ländern, die keine so ausgeprägte eigene Kurzfilmfestivalstruktur wie Frankreich, Deutschland oder Spanien haben, fällt Großbritannien 2019 mit überproportionalen Erfolgen auf.

 

 

Inland- vs. Auslandserfolge

 

2019 erhielten im jeweils eigenen Land – wie zuvor – Filme aus Brasilien, Italien und Spanien deutlich mehr Preise als auswärts.

Für Filme aus Deutschland registrierten wir mehr Preise im In- als im Ausland. Dies ist aber im Vergleich zu anderen Ländern zu relativieren, da die Preise kleinerer deutscher Festivals mit oft geringer internationaler Beteiligung hier mitgezählt wurden. Deutsche Kurzfilme holten 2019 im eigenen Land 151 (2018: 134) Preise und im Ausland bei fallender Tendenz (2018: 53 Preise; 2015: 91) 50 Preise – jedoch inklusive Koproduktionen insgesamt 74 Preise im Ausland.

 

Zu den Ländern ohne ausgeprägte Kurzfilmfestival-Landschaft, die mit ihren Filmen fast ausschließlich im Ausland erfolgreich sind zählen Russland, Rumänien und Iran.

 

 

 

Die beliebtesten Produktionsländer in Deutschland



 

In Deutschland waren im Jahr 2019 am Erfolgreichsten Filme aus Österreich (19 Preise) und Frankreich (11 Preise). Weiterhin erfolgreich waren Filme aus den europäischen Ländern Niederlande (8), Großbritannien (8) und der Schweiz (6). Im Vergleich zu früher, rückten Filme aus Großbritannien etwas nach hinten. US-amerikanische Filme waren hingegen etwas erfolgreicher (5 Preise im Vergleich zu 2 im Vorjahr). Neu im Rennen, mit 6 Preisen, waren Filme aus Belgien.

 

 

Ländervorlieben anderswo



 

Französische Filme erhielten in den USA (14), Deutschland (11), Spanien (9), und in Polen (7) die meisten Auslandspreise. Auffällig ist der Erfolg in den USA, wo bislang französische Filme eher selten erfolgreich waren.

 

Britische Filme waren – wie bereits seit 2013 – besonders erfolgreich in Deutschland (11 Preise), USA (10) und in Frankreich (5). Auffällig ist, dass deutsche Filme in Großbritannien – wie seit Jahren – umgekehrt auf wenig Gegenliebe stießen (1 Preis für den Kinderfilm CAT LAKE CITY von Antje Heyn beim London International Animation Festival).

 

Filme aus den USA erhielten außerhalb des eigenen Landes (105!) breit gestreut in vielen Ländern Preise, jedoch die meisten in Deutschland (9), Kanada (6) und UK (5).

 

Spanische Filme erhielten in Deutschland und den USA (5), Italien (3) und Frankreich (2) die meisten Auslandspreise – gegenüber 42 Preisen im eigenen Land.

 

Filme aus südamerikanischen Ländern erhielten auf dem eigenen Kontinent die meisten Preise und außerhalb nur in Spanien eine nennenswerte Zahl. Lediglich der Animationsfilm GUAXUMA von Nara Normande (BR/F) erhielt weltweit Auszeichnungen (6 außerhalb Brasilien).

 

Filme aus nordischen Ländern erhielten, außerhalb der eigenen Region, in Deutschland (13), in Frankreich (6), und den USA (8) die meisten Preise. Erfolgreichster Film im Ausland war UNTITLED (BURNED RUBBER ON ASPHALT, 2018) von Tinja Ruusuvuori (FIN).

 

Deutsche Filme waren 2019 in den Ländern USA (7), Frankreich und Polen (5) sowie in Österreich (4) am Erfolgreichsten.

 

 

 

Internationalität von Jury-Entscheidungen

 

In den Ländern, in denen jährlich mehr als 20 Kurzfilmpreise verliehen werden, wurden 2019 in Polen, der Schweiz, Portugal Italien und Österreich die meisten Auszeichnungen an ausländische Filme vergeben (jeweils mehr als 70% der Preise). In Deutschland wurden knapp mehr als die Hälfte aller vergebenen Preise an ausländische Filme verliehen (50,33%).

 

In folgenden Ländern wurden mehr Preise an einheimische als an ausländische Filme vergeben: Brasilien, Australien, Großbritannien, Norwegen und in Belgien. 
In den USA drehte 2019 sich das Verhältnis zugunsten ausländischer Filme.

 

Die größte Bandbreite an vertretenen Ländern unter den Preisträgern hatten die Wettbewerbe und Festivals in Deutschland (43 verschiedene Länder) und Frankreich (32), gefolgt von Portugal (25) und Spanien (24).

 

Die Preisträger kommen aus 86 verschiedenen Herkunftsländern. Die Tendenz einer größeren Internationalisierung der letzten 10 Jahre stagniert inzwischen. 2017 und 2016 waren es 88 und 2015 84 Herkunftsländer.

 

 

 

Die international erfolgreichsten Filme des Jahres

 

Der erfolgreichste Kurzfilm des Jahres war der kanadische Spielfilm BROTHERHOOD der tunesisch-stämmigen Filmemacherin Meryam Joobeur – der Form nach ein klassisches Drama vom verlorenen Sohn, das die Rückkehr eines ISIS-Kämpfers zusammen mit einer jungen Frau aus Syrien in seine tunesische Heimat zu seinem Vater, ein traditionsverbundener Schäfer, und seinen beiden Brüdern erzählt. Der Film wurde unter anderem von Midi La Nuit (Montréal) und Cinetelefilms (Tunesien) mit Unterstützung vom Doha Film Institute produziert. Nach eigenen Angaben hat BROTHERHOOD mehr als 70 Preise erhalten (überwiegend in Wettbewerben, die wir nicht registrieren). Eine abendfüllende Langfilm-Version des Stoffes ist in Arbeit.

 

Midi La Nuit produzierte übrigens auch FAUVE von Jérémy Comte, der im Jahr zuvor an der Spitze stand und 2019 noch an vierter Stelle unserer Rangliste rangiert.

 

An zweiter Stelle steht der rumänisch-spanische Spielfilm CADOUL DE CRACIUN (The Christmas Gift) von Bogdan Muresanu. Ausgangspunkt der dramatischen Familienkomödie ist der Brief eines kleinen Jungen an ‚Väterchen Frost‘ – die kommunistische Variante des Weihnachtsmanns – während der Endphase des Ceausescu-Regimes. Der Inhalt des Briefes, der regimekritisch verstanden werden könnte, stürzt den Vater des Jungen in Angst und Schrecken.

 

An dritter Stelle steht der US-amerikanische Spielfilm SKIN von Guy Nattiv, der von einer exzessiven Eskalation der Gewalt gegen Afroamerikaner im Milieu weißer Rassisten erzählt. Der Film war die Visitenkarte für den gleichnamigen langen Spielfilm über einen Aussteiger aus der weißen Suprematisten-Szene (SKIN, USA 2019).

 

An vierter Stelle folgen gleichrangig zwei Puppen-Animationsfilme: DCERA (DAUGHTER) von Daria Kashcheeva (CZ). Der Film erzählt in Rückblende von einem Mädchen, dem es an Liebe und Einfühlungsvermögen ihres Vaters fehlte.

MÉMORABLE von Bruno Collet (F) zeigt die Folgen der Alzheimer-Krankheit aus der Perspektive eines betroffenen Malers.

 

Auf den nächsten zehn Plätzen folgen gleichrangig der Animationsfilm ACID RAIN von Tomek Popakul (PL), der experimentelle Dokumentarfilm ALL INCLUSIVE von Corina Schwingruber Ilić (CH), der Spielfilm BEAUTIFUL LOSER von Maxime Roy (F), von dem auch eine Langfassung in Arbeit ist (LES HÉROÏQUES). Weiter der animierte Dokumentarfilm GUAXAMA von Nara Normandie (F/BR), der Spielfilm HÖRST DU, MUTTER? von Tuna Kaptan (D), der frankokanadische Animationsfilm PHYSIQUE DE LA TRISTESSE (The Physics of Sorrow) von Theodore Ushev sowie der animierte Dokumentarfilm EGG von Martina Scarpelli (F/DK) und der Spielfilm FAUVE von Jérémy Comte (CAN), die beide bereits im Jahr ganz oben auf der Rangliste rangierten.

 

 

Deutsche Filme

 

2019 war für Film aus Deutschland kein erfolgreiches Festivaljahr. Während 2018 noch fünf Filme die oberen Ränge erreichten, schaffte dies nur HÖRST DU, MUTTER?. Der Spielfilm von Tuna Kaptan (HFF München) thematisiert die Repressionen gegen eine kurdische Mutter in der Türkei.

 

Im Mittelfeld – in einer Gruppe von 18 gleichrangigen Filmen – waren am Erfolgreichsten LAKE OF HAPPINESS von Aliaksei Paluyan, der Animationsfilm für Kinder NEST von Sonja Rohleder, der Experimentalfilm THE DIVINE WAY von Ilaria Di Carlo, der experimentelle Dokumentarfilm UMBRA von Florian Fischer & Johannes Krell.

 

Erwähnenswert ist, dass Julia Ockers Trickfilme AMEISE und ELEFANT ebenfalls recht erfolgreich waren und, dass der animierte Dokumentarfilm TRACING ADDAI von Esther Niemeier, der im Jahr zuvor zur Spitze gehörte, unter anderem in Clermont-Ferrand eine hohe Auszeichnung erhielt.

 

 

 

Publikumspreise

 

Insgesamt wurden 161 Publikumspreise erfasst. Anders als in den Jahren zuvor, wichen die Voten des Publikums und der Fachjurys stärker voneinander ab. Der populärste Film des Jahres 2019 war aber der Animationsfilm MÉMORABLE, der auch bei den Juries ganz oben rangierte.

 

Die große Mehrheit der Publikumspreise wurde überraschend breit verteilt. 149 der 161 registrierten Publikumspreise gingen an einen je anderen Film!

 

 

Filmkategorien

 

Sicherlich sind Filmkategorien oder Gattungen heute schwer zu unterscheiden, da viele Filme hybride Formen verwenden. Insofern die meisten Festivals bei der Einreichung noch klassische Kategorien ankreuzen lassen, gibt es aber nur diese Daten.

 

Unter dem Vorbehalt, dass von den etwa 1700 registrierten Auszeichnungen bei 224 Angaben fehlen, ergibt sich bei der Gesamtauswertung ein deutliches Bild: 610 Preise für Spielfilme, 389 Preise für Animationsfilme und 302 Preise für Dokumentarfilme. Auf die Kategorie Experimentalfilm, die definitorisch schwierig ist, entfielen 137 Preise. 44 Preise gingen an „Andere“ – überwiegend Auszeichnungen für Musikvideos.

 

Im Vergleich zum Vorjahr wurden etwas weniger Animationsfilme– zugunsten der anderen Kategorien – aber immer noch deutlich mehr Spielfilme ausgezeichnet.

 

Verteilung der Filmkategorien (links alle, rechts Filme mit mehr als 5 Preisen)

Unter der oben genannten Gruppe von Filmen mit den meisten Preisen, sind zwar zwei Anidok-Filme, aber nur ein Dokumentarfilm. Sieben Filme sind Spielfilme und ein Film kann als Experimentalfilm bezeichnet werden. Mit elf Filmen sind an der Spitze des Rankings also erneut Animationsfilme überproportional vertreten. Das heißt, die Jurys bevorzugten Animationsfilme und schätzten Dokumentarfilme und experimentelle Formen geringer.

 

 

Allgemeine Tendenzen

 

Im Jahr 2019 waren in der Spitzengruppe der Preisträger familiäre Themen stärker als gesellschaftspolitische Themen vertreten, insbesondere Beziehungen zwischen Söhnen und Vätern betreffend.

 

In der gleichen Gruppe von erfolgreichen Filmen, verstanden sich auffällig viele als Visitenkarten für lange Spielfilme, die zum Teil bereits in Produktion sind. Diese Filme hatten ausschließlich auf großen Festivals mit Kurzfilmwettbewerben (anstelle von reinen Kurzfilmfestivals) ihre Premiere.

 

In der Gruppe der dreizehn erfolgreichsten Filme starteten vier Filme auf den Festivals in Annecy (2018, 2019), drei Filme in Toronto (2018, 2019), weitere Filme auf dem Sundance Festival, in Rotterdam und Venedig. Nur ein Film in dieser Gruppe hatte auf einem Kurzfilmfestival, Clermont-Ferrand, seine Premiere. Dies ist eine auffällige Veränderung gegenüber den Vorjahren, in denen Filme auf diesen großen Festivals anschließend kaum noch auf Kurzfilmfestivals erfolgreich waren. Das selbe gilt übrigens für die Oscar-Nominierungen und -Preisträger des Jahres 2019 (5 Filme in der Gruppe der Erfolgreichsten).

 

 

 

Akkumulation von Preisen

 

Bereits beim ersten Jahresrückblick (2008) stellten wir fest, dass sich die Verteilungspyramide der Preise an der Spitze stark verjüngt. Im Jahr 2009 waren es nur 15 Filme, die mehr als 4 Auszeichnungen erhielten. Ab 2017 flachte die Pyramide etwas ab.

 

2019 erhielten 1.019 von insgesamt 1.262 ausgezeichneten Filmen nur je einen Preis. Aber 23 Filme holten mehr als 4 Preise. Das bedeutet, dass 1,8% aller Preisträgerfilme fast 9% aller Preise erhielten. Damit wurde die Verteilungspyramide im Vergleich zum Vorjahr am Fundament zwar breiter, blieb an der Spitze aber sehr steil.

 

 

Reinhard W. Wolf

 

 

 

Nachwort (Disclaimer;-) Nach der Veröffentlichung dieser jährlichen Statistik erreichen uns gelegentlich Zuschriften von Filmemachern, die darauf hinweisen, dass sie doch mehr Preise als hier genannt erhalten hätten. Dies ist zweifellos richtig, wenn man weltweit alle Wettbewerbe und Festivals inklusive kleiner regionaler Events berücksichtigt. Die Auswahl der ausgewerteten Festivals ist hier jedoch qualitativ und quantitativ beschränkt. Die Kriterien sind in der Einleitung oben offengelegt. Es sind die gleichen Festivals, die im monatlichen Festivalkalender aufgeführt werden. Falls dort wichtige Kurzfilmfestivals fehlen, sind wir jedoch für Hinweise dankbar!


 

Preise von Festivals, die nur eine regionale oder lokale Reichweite haben, werden wir weiterhin nicht registrieren und schon gar nicht Auszeichnungen von Pseudo- und Fake-Festivals, die nur existieren, um Gewinne aus Einreichgebühren und Eintritten zu erwirtschaften.

 

 

 

Links zu einigen der genannten Filmen

 

  • BROTHERHOOD

Kompletter Film auf Vimeo

Verleih: im Programm „2020 Oscar Nominated Short Films“ (interfilm Berlin, DCM, ShortsTV)

 

  • SKIN

Kompletter Film auf Filmfreeway

 

  • CADOUL DE CRACIUN (The Christmas Gift)

Produktion and Trailer: https://mailukifilms.com/films/the-christmas-gift/

Verleih: https://www.interfilm.de/interfilm-festival/filme/cadoul-de-craciun/

 

  • DCERA (Daughter)

Trailer und Vimeo-on-Demand: Dcera (Daughter)

Produktion: https://www.filmcenter.cz/en/czech-shorts/films/1099-daughter

Verleih: im Programm „2020 Oscar Nominated Short Films“ (interfilm Berlin, DCM, ShortsTV)

 

  • MÉMORABLE

Kompletter Film auf Vimeo

Verleih: im Programm „2020 Oscar Nominated Short Films“ (interfilm Berlin, DCM, ShortsTV)

 

  • HÖRST DU, MUTTER?

Trailer: Vimeo

Produktion: www.donaukapitaen.com/productions/AYLM.html

 

  • PHYSIQUE DE LA TRISTESSE (The Physics of Sorrow)

Produktion und Trailer: https://www.nfb.ca/film/physics-of-sorrow/

 

  • ALL INCLUSIVE

Trailer auf Vimeo

Produktion: https://freihaendler.ch/filme/all-inclusive/

 

  • BEAUTIFUL LOSER

Distribution: http://tsproductions.fr/film/beautiful-loser-maxime-roy

 

  • EGG

Filmseite der Regisseurin und Trailer: https://martinascarpelli.com/egg-2

 

  • FAUVE

Kompletter Film auf  Vimeo 

 

  • GUAXUMA

kompletter Film auf Vimeo

 

  • ACID RAIN

Produktion und Trailer: http://animoon.pl/en/projects/acid-rain-happy-hardcore/

 

Bildnachweis

auf der Index-Seite: BROTHERHOOD  © Meryam Joobeur (Midi La Nuit / Cinetelefilms)

auf dieser Seite: HÖRST DU MUTTER? © Tuna Kaptan (HFF München)

 

Link zum letztjährigen Artikel: <https://www.shortfilm.de/rueckblick-auf-die-kurzfilmpreistraeger-2018-eine-kleine-auswertung/>