Filmgeschichte: 50 Jahre Carl Th. Dreyer – Kurzfilme online

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Dreyer bei Dreharbeiten zu „De nåede færgen“ im Motorrad-Beiwagen ©DFI

Der vielleicht wichtigste Regisseur der dänischen Filmgeschichte ist Carl Theodor Dreyer (*1889-1968). Zu seinen bekanntesten Filmen gehören „Die Passion der Jungfrau von Orléans“ (F 1928), „Vampyr“ (D/F 1932) und sein letzter Film „Gertrud“ (DK 1964). Weniger bekannt ist, dass Dreyer in den 40er Jahren eine ganze Reihe von Kurzfilmen drehte. Hieran erinnerte nun, anlässlich seines 50. Todestages, das Dänische Filminstitut.

 

Fast alle seine Kurzfilme waren Aufklärungs- oder sogenannte Kulturfilme im Auftrag staatlicher Einrichtungen. Für Dreyer war die Herstellung von Kurzfilmen eine willkommene Einnahmequelle, da er eher sporadisch abendfüllende Spielfilme finanziert bekam. Hauptauftraggeber war die staatliche Institution Dansk Kulturfilm (DK), die 1932 nach dem Vorbild des Kulturfilms der UFA gegründet wurde. Ab 1942 realisierte Dreyer für die DK in zehn Jahren 12 Kurzfilme.

 

Der erste Film war „Mødrehjælpen“ (etwa ‚Die Mütterhilfe‘) – eine Art Propagandafilm für den Wohlfahrtsstaat. Zum Kurzfilmklassiker wurde „De nåede færgen“ (‚Sie erreichten die Fähre‘, 1948), für den Jørgen Roos die Kamera führte. In dem dramatischen Film im Auftrag des Rates für Verkehrssicherheit rast ein Motorradfahrer mit seiner Freundin mit hohem Tempo über die Insel Fyn, um eine Anschlussfähre zu erreichen. Die Geschichte treibt Dreyer mit düsterer Symbolik erbarmungslos bis zum tödlichen Unfall voran.

 

Die Kurzfilme von Carl Th. Dreyer können auf der neu überarbeiteten Website des Dreyer-Archivs in voller Länge online gesichtet werden.

 

URL Dreyers Kurzfilme: https://www.carlthdreyer.dk/carlthdreyer/filmene/kortfilm

URL „De nåede færgen“: https://www.carlthdreyer.dk/carlthdreyer/filmene/de-naede-faergen

 

 

 

Bildlegenden und Copyright

De nåede færgen, Dansk Kulturfilm (Carl Th. Dreyer, DK, 1948), Joseph Koch und Kamma Koch ©DFI

Dreyer bei Dreharbeiten zu „De nåede færgen“ im Motorrad-Beiwagen ©DFI