Filmgeschichte

Filmgeschichte: Association L’Abominable veröffentlicht Werkkatalog

L’Abominable ist ein gemeinnütziger Verein, der seit fast zwanzig Jahren in der Nähe von Paris ein ganz besonderes Filmlabor betreibt. In dem Labor können mit einer zum großen Teil selbst entwickelten Technik Filmemacher ihre Super-8, 16mm- oder 35mm-Filme selbst entwickeln und kopieren. Das Besondere an L’Abominable ist nicht nur, dass es inzwischen zu den wenigen noch existierenden Laboren für analogen Film überhaupt gehört, sondern auch, dass dort Filmemacher das Laborhandwerk selbst erlernen und an andere weitergeben. Denn das Grundprinzip ist keine Serviceleistung, sondern die kollektive Nutzung der Geräte. So sorgt L’Abominable – was nicht zu unterschätzen ist – nebenbei dafür Kenntnisse und Wissen über kinematographische Techniken, die in Folge der Digitalisierung weltweit verloren gehen, weiter zu geben und zu erhalten.

Jetzt hat die Organisation mit der Veröffentlichung eines Katalogs noch einen weiteren Beitrag zur Filmgeschichte geleistet. Der Anfang des Jahres erschienene Katalog verzeichnet Filme, die ganz oder teilweise seit der Gründung im Jahre 1996 mit den Geräten des Filmlabors bearbeitet wurden.
Wenn man das Dokument durchblättert, fällt auf welch große Bandbreite an Werken es enthält, gleichwohl es überwiegend Künstler und Experimentalfilmemacher sind, die im L’Abo gearbeitet haben. Um eine filmhistorische Struktur anzubieten, haben die Herausgeber dem eigentlichen Katalog Artikel vorausgestellt und einzelne Filmemacher gebeten ihre eigenen Erinnerungen oder Geschichten zu formulieren.

Im Katalog ist jedem Film eine Seite gewidmet. Insgesamt sind es mehr als 300 Seiten. jedem Film ist eine Seite gewidmet. Außer den historischen Abrissen und Filmemachertexten enthält er Bilder und ein interaktives Titel- und Adressregister. Laut Herausgeber soll der Katalog in Zukunft regelmäßig aktualisiert werden. Die erste Ausgabe vom Februar 2015 kann als PDF kostenlos herunter geladen werden kann.

Das, was trotz des Umfangs, der langen Periode und der Unterschiedlichkeit der Werke als gemeinsamer Ansatz in diesem Dokument deutlich sichtbar wird, ist die Aneignung der kinematographischen Techniken als eine Strategie der ökonomischen Unabhängigkeit und ästhetischen Autonomie im künstlerischen Filmschaffen.

URL: www.l-abominable.org/catalogue.pdf

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