A Musée(ment): ARTE Kurzfilmserie verfilmt berühmte Gemälde

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"American Gothic" (Grant Wood), "A Musée vous, A Musée moi" © Cocorico/arte

„American Gothic“ von Grant Wood in „Bilder allein zuhaus“ © Cocorico/arte

Seit dem 8. Januar strahlt der deutsch-französische Kulturkanal ARTE in Frankreich und in Deutschland eine neue Serie mit Kurzfilmen aus, die auf witzige Weise berühmte Gemälde der Kunstgeschichte zum Leben erwecken. Insgesamt zehn Gemälde wurden ausgewählt und in jeweils drei Versionen à zwei bis drei Minuten verfilmt.

 

Von Leonardo da Vincis „Mona Lisa“ bis hin zu Norman Rockwells „The Problem We All Live With“ werden die Bilder dazu von Schauspielern zum Leben erweckt, die bei einem aufwendigen Casting wegen ihrer Ähnlichkeit mit den gemalten Figuren ausgewählt wurden. Auch Dekor und Kostüme sind dem jeweiligen Bildmotiv sorgfältig nachempfunden. Die Dialoge spielen dabei mit dem Zeitgeist und vermitteln nebenbei Wissenswertes über die Geschichte der Gemälde. Den Anfang machte das vielfach persiflierte und in Memen verarbeitete Bild „American Gothic“ von Grant Wood (1930). Während im Original ein bitter dreinblickendes Bauernpaar die Angst vor dem Niedergang in der Wirtschaftkrise zum Ausdruck bringt, streitet sich in der ersten Episode das Ehepaar zum Thema „Zieh nicht so ein Gesicht“ und endet mit der dritten Episode mit „Alter Sack“.

 

Ausgangsidee für die Kurzfilmserie war die weitverbreitete Fantasie, dass in Gemälden abgebildete Personen lebendig werden und sprechen könnten. Die Szenen orientieren sich am Sujet der jeweiligen Bilder, bekommen aber zeitgenössische Dialoge verpasst. Und wenn nicht mehrere Personen abgebildet sind, die miteinander reden können, taucht wie in „La Joconde“ von Leonardo da Vinci ein Mobiltelefon auf – mit dem Mona Lisa ihren Vertrag mit dem Louvre neu verhandelt …

 

Die 30teilige Serie heißt im französischen Original treffend wortspielerisch „A Musée vous, A Musée moi“ und in der deutschen Synchronfassung „Bilder allein zuhaus“. Produziert wurde die Serie im Auftrag von arte France von der Pariser Transmedia-Produktionsfirma Cocorico. Die Herstellung wurde mit 500.000 Euro vom Centre National du Cinéma (CNC) unterstützt.

Regie führten Fouzia Kechkech und Chakib Lahssaini. Aufgefallen ist das junge Produktionsteam letztes Jahr mit der Web-Serie „Et toi tu votes?“, mit der sie anlässlich der französischen Präsidentschaftswahlen junge Nichtwähler mobilisieren wollten. Ihre aktuelle Serie „A Musée vous, A Musée moi“ hat bereits vor der Ausstrahlung beim Festival de la Rochelle eine Preis gewonnen.

 

Während die Serie in Frankreich abends um 20:45 Uhr ausgestrahlt wird, müssen deutsche Zuschauer bis gegen vier Uhr morgens oder länger auf bleiben. Die Originalversion und die deutsche Synchronfassung stehen aber alternativ auch in der ARTE Mediathek als Streaming zur Verfügung. Die Serie wird in dichter Folge mit beinahe täglichem Wechsel noch bis zum 4. März ausgestrahlt und endet mit der Episode „Thai Chi“ zu Gustave Caillebottes „Die Parkettschleifer“.

 

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