Veranstaltungsreihe Videokunst aus NRW-Sammlungen

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Videoarchive erzählen (Ausschnitt: „Desire Inc.“ Lynn Hersman) Screenshot 19-4-2019

Zum Ende der 17. Bonner Videonale stellten am 14. April die Veranstalter gemeinsam mit drei weiteren Projektpartnern die Veranstaltungsreihe „Videoarchive erzählen …“ vor, die bis in den Herbst hinein in mehreren Städten Nordrhein-Westfalens einen Einblick in die Videokunst-Sammlungen des Landes gewähren.

 

Ab Ende der 1960er Jahre wurde NRW einer der wichtigsten Standorte für Videokunst. So konnten dort auch umfangreiche Sammlungen mit Arbeiten entstehen, die als Pionier- und Schlüsselwerke international ausstrahlen: die Videosammlung Oppenheim im Kunstmuseum Bonn, das Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen, das Videoarchiv der Neuen Galerie im Ludwig Forum für internationale Kunst in Aachen, die Produktionen des Video Studio am Museum Folkwang in Essen, das Repertoire des Verleihs und Vertriebs 235 Media im Archiv der Stiftung imai in Düsseldorf und, last not least, das Archiv der Videonale mit Arbeiten aus 35 Jahren Festival- und Ausstellungstätigkeit.

 

Jede der Sammlungen hat zwar ihren eigenen Schwerpunkt, doch die mehr als zehn Präsentationen gehen – thematisch kuratiert und flankiert von Einführungen und Vorträgen –  weit über eine öffentliche Zurschaustellung und Aneinanderreihungen gesammelter Exponaten hinaus. Die Veranstaltungen vermitteln Zusammenhänge und wichtige Entwicklungen in der Videokunst. Programme wie „Selbstwahrnehmung/ Fremdwahrnehmung – Körperlichkeit in der frühen Videokunst“ (in Aachen und Bonn) dürften darüberhinaus heutigen Betrachtern mit ihrer künstlerischen Kompromisslosigkeit und ästhetischen Klarheit im Vergleich zur jetzigen Selfie- und Überwachungskultur erstaunlich aktuell und frisch erscheinen. Als weitsichtig kann man auch die Arbeiten im Programm „technik visionen“ (u.a. am 9. Mai, direkt nach den Kurzfilmtagen Oberhausen, in Düsseldorf zu sehen) bezeichnen, in dem sich KünstlerInnen mit den Auswirkungen der Technologisierung der Gesellschaft bis zur Virtualisierung auseinandersetzen.

 

Außer den thematischen Einzelveranstaltungen in Aachen, Bonn, Düsseldorf und Essen sind alle Videoprogramme zusammen in Aachen (1.5. – 5.6.) und Bonn (2.7. – 4.8.) im wöchentlichen Wechsel als Dauerpräsentation zu sehen. Der Eintritt zu allen Screening-Programmen ist frei.

 

 

URL: www.videoarchive-erzaehlen.de