Obsoleszenz: Endgültiger Abschied vom Video Home System (VHS)

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Während bereits seit einem Jahr die Produktion von VHS-Kassetten eingestellt wurde, ist jetzt auch mit den Aufzeichnungs- und Wiedergabe-Geräten Schluss. Im Sommer 2016 liefen die letzten Videorekorder vom Fertigungsband des einzig verbliebenen Herstellers. Der japanische Unterhaltungselektronik-Konzern Funai Electric Company hat nach dreißig Jahren die Produktion endgültig eingestellt.  Als Grund wurden nicht nur die geringe Nachfrage, sondern auch Schwierigkeiten bei der Belieferung mit Bauteilen genannt. Bereits acht Jahre zuvor hatte der Erfinder des weitverbreiteten, aber nie beliebten Formats, JVC, die Produktion beendet.

Nun wird es für alle, die noch Filme auf VHS-Bänder im Regal stehen haben, Zeit sich entweder noch schnell mit einem Ersatzgerät als Back-up zu versorgen oder die Filme zu digitalisieren. Denn auch die davor notwendigen Player werden bald verschwunden sein.

Funai hatte zuletzt noch für Sanyo ein Gerät zur Überspielung von VHS-Kassetten auf DVD hergestellt – mit einem Kassettenschacht und VCR-Line-in Recording – das noch erhältlich ist. In Elektronikmärkten werden außerdem Analog-Digital-Wandler für den Anschluss an VHS-Player angeboten. Alternativ sind auch ältere Camcorder in der Lage VHS-Video-Signale digital zu wandeln. Außerdem gibt es Software zum Grabben analoger Bilder und Konvertieren in digitale Signale. Solche Lösungen unterliegen allerdings einer noch schnelleren Obszoleszenz – das analoge Medium VHS hatte immerhin fast 40 Jahre Bestand.