Screen Talk: Filmemacher Neïl Beloufa stellt auf hybridem Festival hybride Arbeit vor

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„Screen-Talk.com 1.9“ von Neïl Beloufa, Prod: Bad Manners, Screenshot Paranoia TV (15.10.2020)

 

Der französisch-algerische Künstler Neïl Beloufa, der u.a. mit den Kurzfilmen „Kempinski“, „Sans-titre“ und „Real-Estate“, bekannt wurde, hat für den Steirischen Herbst ein Online-Spiel entwickelt. Die Arbeit „Screen-Talk.com 1.9“ (»Ist es ein Film, ein Spiel oder eine ganz neue Kunstform?«) ist seit 5. Oktober auf der Online-Plattform Paranoia TV des Festivals zu sehen.

 

In der Satire auf medizinische (Pseudo-)Wissenschaft im neoliberalen Informationszeitalter konkurrieren zwei egozentrische Mediziner im Wettbewerb um das Heilmittel für eine geheimnisvolle Krankheit, die weltweit grassiert. Besucher*innen können sich auf der speziell für Paranoia TV weiterentwickelten Website spielerisch auf eine Reise begeben und durch ein verzweigtes Onlinespiel voller Videoinhalte navigieren. Unterwegs gibt es fünf Kurzfilme, Quizfragen, Chats, Origami zum Ausdrucken und vieles mehr.

 

„Screen-Talk.com 1.9“ basiert auf dem früheren Projekt „Screen Talk“ (2014) aus dem eine Mini-Serie wurde, über welche die New York Times schrieb: »Das eigentliche Ziel des Projekts ist nicht das Gesundheitssystem, sondern die Kunstwelt, die in diesen gesperrten Tagen vermeintlich relevante „Inhalte“ verzweifelt überproduziert (…) die Aufgabe der Künstler besteht nicht darin, sich in die engen Grenzen von Zoom, Instagram und dem Online-Betrachtungsraum einzufügen, sondern darin, neue Formen zu entwerfen, die diese Technologien verunsichern und die den Unterschied der Kunst innerhalb des homogenisierenden Flusses unserer Bildschirme bewahren könnten.«

 

 

 

URL des Spiels: http://screen-talk.com/paranoiatv/fakemob.php

Neïl Beloufa im Gespräch: https://www.paranoia-tv.com/de/program/content/447

Zitatquelle The New York Times: „The French Artist Who Saw the Pandemic Coming