Deutsche Kurzfilmpreise 2018 vergeben

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RÄUBER UND GENDARM © Florian Maubach, Gewinner des Deutschen Kurzfilmpreises in der Kategorie Animationsfilm

Am 28. November wurden im Waschhaus Potsdam die Deutschen Kurzfilmpreise 2018 verliehen. Gastgebende Hochschule war in diesem Jahr die Filmuniversität Potsdam Babelsberg KONRAD WOLF.
Staatsministerin Monika Grütters betonte in ihrer Rede die Wichtigkeit und den Stellenwert des Kurzfilms für die Filmbranche als Ganzes: „Wenn wir Experimente vermeiden, wenn wir uns an ästhetische Gewohnheiten klammern, verliert das Kino den Kontakt zu denen, die es tragen: seinen Zuschauerinnen und Zuschauern“, fügte die Staatsministerin hinzu. „Ich glaube, dass der Kurzfilm ein entscheidender Schlüssel ist zu diesen notwendigen Innovationen. Wo sonst sollen wir das Ungesehene, Ungedachte, Unerwartete ausprobieren?“
Gleichzeitig kündigte sie an, dass ab dem Jahr 2019 die vom Bund getragene Produktionsförderung für Kurzfilme verdoppelt wird: insgesamt stehen nun 500.000 € zur Verfügung. Einzelne Projekte erhalten künftig bis zu 30.000 € BKM-Förderung.

Über 30.000 € freuten sich auch die Filmschaffenden, die am gestrigen Abend mit dem Deutschen Kurzfilmpreis ausgezeichnet wurden. In der Kategorie Experimentalfilm ging der Deutsche Kurzfilmpreis an CALL OF COMFORT von Brenda Lien – die Regisseurin kombiniert in ihrer dystopischen und zugleich ungemein unterhaltsamen Zukunftsvision über Datensammelwut und Optimierung menschlicher Körper Spielszenen und Animation. Die Jury würdigte „Ihr Film ist eine vergnügliche Warnung an all jene, die noch nicht glauben, dass es für den Menschen, wie wir ihn kannten, bereits längst zu spät ist.“ Als bester Animationsfilm wurde RÄUBER UND GENDARM von Florian Maubauch ausgezeichnet – eine Geschichte über den Abschied von der Kindheit, festgehalten an einem Abend auf einem Spielplatz. Die Jury konstatierte: “Und in diesem Film dürfen wir dabei sein, denn die Animation erzählt aus der Ich-Perspektive eines der Jungen. Wir huschen mit ihm über den Spielplatz, rennen, kämpfen, verstecken uns.”. Die goldene Lola für den besten Kurzspielfilm bis 10 Minuten nahm Daniel Popat für seinen Film HOSTEL entgegen – die Jury befand: “Regisseur Daniel Popat vertraut Alexandra Pyatkovas und Viktor Weinbergs Spielfreude, die dem Kammerspiel durch ihre schauspielerische Improvisation eine besondere Intensität geben.” In der Kategorie Kurzspielfilm bis 30 Minuten wurde Rå von Sophia Bösch (Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF) ausgezeichnet. Die Jury lobte “Der Regisseurin Sophia Bösch und ihrem Team gelingt so ein emotional bewegender Film, der durch seine starke Bilderwelt ein vielschichtiges Beziehungsgeflecht schafft.”.  Als bester Dokumentarfilm wurde Ann Sophie Lindströms THE BITTER WITH THE SWEET prämiert – die Jury bemerkte: „Der Regisseurin und Kamerafrau Ann Sophie Lindström gelingt es auf Augenhöhe mit den Protagonisten ungeschönt und ehrlich aber vor allem mit Wärme und großer Sensibilität die Beziehung des Paares einzufangen.“

Der Sonderpreis für Filme von 31 bis 78 Minuten Lauflänge ging an Julian Anselmino und Alexandra Wesolowski IMPREZA – DAS FEST.

Weitere Informationen, auch zu allen Nominierten unter: www.deutscher-kurzfilmpreis.de