Neuer Tarifabschluss für Filmschaffende

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Auf Tarifverbesserungen für Film- und Fernsehschaffenden, die für die Dauer von einzelnen Filmproduktionen angestellt werden, haben sich die FilmUnion (ver.di) und die Produzentenallianz am 29. Mai 2018 geeinigt.

 

Zu den wichtigsten Punkten gehören die Begrenzung der Tageshöchstarbeitszeit, die Ausdehnung auf weitere Berufe, eine Gagenerhöhung und Änderungen bei der Altersversorgung. Außerdem ist ein Zusatzvertrag für Hochschul- und Debütfilme geplant.

 

Die Höchstarbeitszeit wurde von bisher 13 auf jetzt 12 Stunden am Tag reduziert. Zu den fünf neuen Berufen in der Gagentabelle gehören vor allem Assistenzen und Beleuchter. Alle Gagenwerte sollen ab September 2018 um 2 % beziehungsweise mindestens um 30€ angehoben werden. Im Durchschnitt steigen die Gagenwerte um 7,6 %.

 

Um ein ‚Rosinenpicken‘ der Produzenten zu verhindern, wird der neue Tarifvertrag nur ganz oder gar nicht gelten. Die Altersversorgung in der Pensionskasse Rundfunk für Auftragsproduktionen von ARD und ZDF wird um Koproduktionen unter Beteiligung der Sender erweitert.

 

Die Regelung zu den Abschluss- und Debütfilmen sieht ein zusätzlich abzuschließender Tarifvertrag vor, der zunächst bis Ende 2020 laufen und dann evaluiert werden soll. Danach gelten ab 750.000 € Budget mindestens 50 % Tarifgage, ab 900.000 € 65 % und ab 1,05 Mio. € 80 %. Filme, deren Budget über 1,2 Mio. € liegt, dürfen diese Ausnahme nicht anwenden. Der gesetzliche Mindestlohn ist in jedem Fall zu zahlen. Die Erträge aus den Debutfilmen werden an die beteiligten Filmschaffenden ausgeschüttet, um die Differenz zur Tarifgage aufzufüllen. Außerdem müssen die nach dieser Debutfilm-Regelung stattfindenden Produktionen bei der ver.di FilmUnion und den anderen Tarifpartnern angemeldet werden.

 

Der neu ausgehandelte Tarifvertrag wird abgeschlossen, wenn die Gremien der Verhandlungspartner zugestimmt haben (bis Ende Juni 2018).

 

Der Tarifvertrag ist nur rechtsverbindlich und einklagbar für Filmschaffende, die dem vertragschließenden Verband, also der Gewerkschaft ver.di als Mitglied angehören!

 

 

Weitere Informationen: FilmUnion