2014

News

African Metropolis – sechs Kurzfilme aus sechs afrikanischen Städten auf Tour und auf DVD

„African Metropolis“ ist ein Programm von sechs Kurzspielfilmen aus sechs afrikanischen Großstädten. Die Filme aus Abidjan von Philippe Lacôte, Kairo (Ahmed Ghoneimy), Dakar (Marie Ka), Johannesburg (Vincent Moloi), Lagos (Folasakin Iwajomo) und Nairobi (Jim Chuchu) erzählen Stadtgeschichten über das Leben in den afrikanischen Metropolen. 

Über 50 Prozent der Gesamtbevölkerung des Kontinents lebt heute in Städten und in vitalen urbanen Kulturen. Die Filme repräsentieren das junge afrikanische Kino, das von einer Verschiebung in Richtung Stadtgeschichten geprägt ist, im Unterschied zum Fokus auf das traditionelle, ländliche Afrika, das in der Vergangenheit dominiert hat.

Nach Premieren auf internationalen Festivals, zuletzt beim International Film Festival Rotterdam 2014, kehren die von Big World Cinema (Cape Town) produzierten Filme zurück und touren im Mai und Juni durch südafrikanische Kinos. Anschließend sind die Filme auf DVD erhältlich. 

Die Filmkompilation basiert auf 40 zuvor eingereichten Drehbüchern, aus denen Filmemacher aus den sechs Städten ausgewählt wurden. Ein Mentoren-Programm und Workshops folgten in der zweijährigen Vorbereitungszeit. Das Projekt verfolgt das Ziel afrikanischen Filmemachern, die den afrikanischen Film derzeit neu definieren, Chancen und Anerkennung zu bieten. Der ausführende Produzent Steven Markovitz hofft, dass die Veröffentlichung auch das Bewusstsein und das Interesse für afrikanisches Kino stimuliert.  

„African Metropolis“ ist eine Initiative des Goethe-Institut Südafrika und des südafrikanischen Produzenten Steven Markovitz – mit Unterstützung der Guaranty Trust Bank und des Hubert Bals Fund of International Film Festival Rotterdam. Die DVD wurde in Deutschland hergestellt. 

Info: http://www.goethe.de/ins/za/prj/afm/enindex.htm?wt_sc=africanmetropolis
Produktion: http://www.bigworld.co.za/

CINESUD – eine Alternative zu gewerblichen Filmverleihen || 18.07.2014

CINESUD (Cines del sur) ist ein Netzwerk für audiovisuelle Medien, das von einer Gruppe lateinamerikanischer Filmclubs, nach einer Idee des katalanischen Filmclubverbands, getragen wird und unter der Schirmherrschaft der International Federation of Film-Clubs (FICC) steht. Ziel der gemeinnützigen Organisation ist es Filme, die in dem jeweiligen Land keinen gewerblichen Verleih haben, Filmclubs, alternativen Kinos oder Bürgerinitiativen zur Verfügung zu stellen.

Die teilnehmenden Filmclubs oder ein nationaler Verband wählen Filme aus, die in Rücksprache mit den Autoren und Rechteinhabern unter eine Creative Commons Lizenz oder vergleichbaren Regelungen rechtefrei gestellt werden. Die Filme werden in den gemeinsamen CINESUD-Katalog aufgenommen und können von Filmclubs und Kinos bestellt werden. Der Verleih erfolgt auf DVD-Kopien. Das Abspiel muss nicht-gewerblich sein. Für die Ausleihe wird eine geringe Gebühr verlangt, die verhandelbar ist. Spenden sind erwünscht. Die Vereinbarungen – von CINESUD „Contrato Social“ genannt – erfolgen auf dem Prinzip des wechselseitigen Vertrauens. 

Gegenwärtig enthält der Katalog überwiegend Dokumentar- und Kurzfilme aus Spanien und Lateinamerika zu sozialen und politischen Themen. CINESUD bietet auch Tourprogramme an. Aktuell tourt ein Programm, zu dem unter anderem „Los Inundados“ von Fernando Birri, ein mittellanger spanisch-palästinensischer Dokumentarfilm und Goya-Kurzfilm-Preisträger und Kurzfilme aus Katalonien gehören. 

CINESUD hat gegenwärtig Büros in Spanien, Mexico, Kolumbien, Nepal und Neuseeland. Eine Erweiterung auf andere Länder ist angestrebt. Die International Federation of Film-Clubs ist in 40 Ländern vertreten. 

URL: http://plataformacinesud.wordpress.com/

Neues von der Agence du court métrage (Paris) || 17.07.2014

Ende April ist die französische Kurzfilmagentur umgezogen. Die neue Adresse lautet: 77, rue des Cévennes im 15. Arrondissement von Paris. In den neuen Räumen finden erstmals alle Abteilungen und Funktionen Platz: neben den Büros gibt es ein Filmlager für die 10.000 Filmtitel der Agentur, ein Kino und Saal für Workshops.

Der neue Standort wurde von der Stadt Paris im Rahmen ihrer Initiative Mission Cinéma finanziert. Die Einweihung der Räume war für die Agence du court métrage auch Anlass auf neue Aktivitäten auf dem Gebiet der schulischen Filmbildung hinzuweisen: Die Internet-Plattform Le Kinétoscope bietet Schülern und Lehrern mehr als 300 Kurzfilme zur Online-Nutzung an. Zu den Filmen gibt es pädagogisches Begleitmaterial für den Einsatz in Schulen.

Das neue Kino „La Salle Jacques Tati“ mit 42 Plätzen kann übrigens für Stundentarife zwischen 70 und 100 € für Filmvorstellungen gebucht werden.

77 rue des Cévennes 
75015 PARIS

Tel: +33 (1) 44 69 26 60
Fax +33 (1) 44 69 26 69

URL: http://www.agencecm.com/pages/contacts.php
Salle Jacques Tati: http://www.agencecm.com/pages/salle_tati.php
Kinétoscope La pateforme pédagogique: http://www.lekinetoscope.fr/

Talents Beirut || 17.07.2014

Die Metropolis Association (Beirut) und das Goethe-Institut Beirut haben in Zusammenarbeit mit Berlinale Talents und FIDMarseille die Initiative Talents Beirut gegründet. Die Initiative will eine neue Generation arabischer Filmemacher aus dem Nahen Osten und Nordafrika unterstützen. 
Im September 2014 können fünfzehn Teilnehmer ein viertägiges Programm mit Master Classes und Workshops besuchen. Diese erste Veranstaltung legt den Schwerpunkt auf die Fachgebiete Kamera, Schnitt, Ton und Filmmusik – Aspekte der Filmproduktion, für die es laut Veranstalter in der arabischen Welt nicht genügend Ausbildungsangebot gibt.

Die nichtgewerbliche Metropolis Art Cinema Association wurde 2006 gegründet, um die Kinokultur im Libanon weiterzuentwickeln. Seit 2008 programmiert sie in Beirut das Metropolis Empire Sofil Kino und hat einen eigenen Verleih für Autorenfilme. Das Kino zeigt aktuelle Filmkunst, veranstaltet Retrospektiven und ist Gastgeber des European Film Festivals, der Docudays und des Lebanese Film Festival.

URL Talents Beirut: http://www.talents-beirut.com
Metropolis Art Cinema Association: http://www.metropoliscinema.net/

Neu: UK Shorts Portal || 17.07.2014

British Council hat Anfang dieses Jahres ein Kurzfilmportal gestartet. Das UK Shorts Portal ist eine Sichtungs-Plattform mit neuen britischen Kurzfilmen exklusiv für Professionelle. Einkäufer und Festivalmacher können sich dort registrieren und erhalten Zugang zu Abschlussfilmen britischer Filmschulen und Kurzfilmen, die von britischen Institutionen gefördert wurden.

Aktuell können bereits 145 Filme in voller Länge online gesichtet werden. Ein Auswahlmenü mit Filtern wie Filmgattung, Sprache, Laufzeit und Produktionsjahr hilft bei der Suche. Sichtungslisten und Notizen können online gespeichert werden. Das Portal nutzt die PicturePipe-Technik von Reelport.

Das Branchenportal ist Teil der neuen Initiative WE ARE UK FILM. Zu dieser Online-Präsenz der britischen Filmförderinstitutionen, die öffentlich zugänglich ist, gehört auch eine eigene Kurzfilmrubrik „Shorts in the UK“.

UK Shorts Portal: http://t.ymlp299.net/jmwataumuqwalauubapamuejw/click.php
Shorts in the UK: http://www.weareukfilm.com/shorts

Crowdfunding für Kurzfilmprojekt mit Ai Weiwei || 11.04.2014

Der amerikanische Filmemacher Jason Wishnow hat in China einen Kurzspielfilm mit dem Künstler Ai Weiwei abgedreht und wirbt nun auf Kickstarter Mittel für die Postproduktion ein. Der Kurzspielfilm mit dem Titel „The Sand Storm“ ist ein dystopischer Science-Fiction. Ai Weiwei spielt darin einen Wasser-Schmuggler in einer versandeten Stadt, in der Wasser rar ist.

Anders als bei den meisten Crowdfunding Projekte ist dieser Film bereits abgedreht. Dies liegt an der heiklen Situation von Ai Weiwei, der unter ständiger Bewachung und unter strengen Auflagen der Behörden in seinem Haus in Peking lebt. Die Macher haben befürchtet, dass die Durchführung hätte behindert werden könnte, wäre das Projekt vor Drehbeginn auf Kickstarter öffentlich angekündigt worden. Auch die geplante Länge von 10 Minuten Laufzeit ist diesem Umstand geschuldet: »Wenn die Luft giftig ist und dein Hauptdarsteller unter Bewachung steht, dann machst Du einen Kurzfilm und Du drehst in schnell«, heißt es auf der Kickstarter-Seite.

Für die Postproduktion wurde am 31. März diesen Jahres ein Ziel von $33.000 gesetzt. Bereits binnen drei Tagen war der eingeworbene Betrag eingegangen. Inzwischen wurde das Ziel auf $88.000 gestreckt, um die gesamte Herstellung und zusätzlich ein Making-of zu finanzieren.

Fotografiert wurde der Film von dem Kameramann Christopher Doyle, der insbesondere durch seine Zusammenarbeit mit Wong Kar-wai bekannt wurde. Regisseur Jason Wishnow führt unter anderem für die TED Talks Regie. Ein aus China geschmuggeltes Video-Statement von Ai Weiwei wurde Anfang 2011 bei den TED Talks eingespielt. Kurze Zeit danach war er fast drei Monate lang an einem unbekannten Ort inhaftiert. Zum zweiten Jahrestag seiner Freilassung persiflierte Ai Weiwei seine Haft in dem Musikalbum „Dumbass“, zu dem auch ein gleichnamiges Musikvideo erschien, das Christopher Doyle gedreht hatte.

Kickstarterseite: https://www.kickstarter.com/projects/wishnow/a-secret-sci-fi-film-shot-in-china-starring-ai-wei

Videoimage.ge – Archive of Georgian Video Art gegründet || 08.04.2014

Videoimage.ge ist das erste Online-Archiv für georgische Videokunst. Zur Sammlung gehören gegenwärtig 400 Werke von 80 Künstlern. Das Archiv wurde von der Initiative „Active for Culture“ gegründet, um den Missstand zu beheben, dass es kaum Informationen und Zugang zur zeitgenössischen georgischen Kunst gibt.

Seit den 80er Jahren, so die Initiative, habe sich parallel zum offiziellen Diskurs eine vielfältige, neue Kunstszene entwickelt, deren Impulse noch nicht adäquat aufgearbeitet und analysiert sind. Die politischen und ökonomischen Umstände in den 90er Jahren haben außerdem Aktivitäten zur Katalogisierung und Erhaltung der Werke erschwert.

In einem ersten Schritt gelte es nun zu verhindern, dass die Arbeiten in Vergessenheit geraten, um sie dann in einen kunsthistorischen Kontext stellen zu können. Die Initiative „Active for Culture“ beschränkt sich zunächst auf die Sammlung von Videokunst, da einerseits das Bewegtbild in der betreffenden Periode dominant war und zum anderen die finanziellen und materiellen Ressourcen die Archivarbeit einschränkt.

Fast zweihundert Videos sind auf der Website des Archivs bereits via YouTube veröffentlicht worden. In Zukunft sollen neben der Weiterentwicklung des Online-Archivs auch Ausstellungen organisiert und Tourprogramme kuratiert werden. Auch ist eine Buchpublikation über Videokunst in Georgien geplant. In Rustavi, im Südosten des Landes, wollen die Initiatoren eine Galerie eröffnen.

Die Gründer von „Active for Culture“ sind Absolventen des Center of Contemporary Art Tbilisi (CCAT). Drei von ihnen, Aleksi Soselia, Galaqtion Eristavi und Tata Muskhelishvili, gehören der Künstlergruppe Tetsi an.
 
Das Archiv-Projekt wird von der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Swiss Agency for Development and Cooperation) gefördert.

 URL Archive of Georgian Video Art: http://www.videoimage.ge/
 URL Tetsi Group: http://tetsi.ge/

PLAT – Spanische Initiative betreibt gemeinnütziges Online-Filmarchiv || 08.04.2014

Unter dem Namen PLAT betreibt die gemeinnützige Organisation Kinora ein Online-Archiv für unabhängige spanische Filme. Ziel der Plattform ist es die ganze Bandbreite des künstlerischen spanischen Kinos der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Neben Kurzfilmen, die das Gros der aktuellen Sammlung ausmachen, werden auch lange Spiel- und Dokumentarfilme online angeboten. Zu den Autoren gehören zum Beispiel Alberto Cabrera Bernal, Chema García Ibarra, Victor Moreno und Léon Siminiani. Zu den Autoren zu jedem Film gibt es Hintergrundinformationen.

Außerdem bietet die Plattform noch weitere Rubriken wie die „Videoplatlist“ mit ausgewählten Dokumentationen zu Filmthemen und „Documentos“ mit Filmkritiken und Studien. Die Filme können ohne Gebühr und ohne Registrierungspflicht international betrachtet werden. PLAT finanziert sich ausschließlich aus Spenden. Die Nutzer und Filmemacher, welche die Plattform nutzen möchten, werden um freiwillige Beiträge gebeten.

Der Name PLAT ist die Abkürzung von Picto lumínico audio tactil – in Erinnerung an das gleichnamige Labor des Filmkünstlers und Kinoerfinders José Val del Omar. Die Organisation Kinora mit Sitz in Madrid versteht sich als Alphabetisierung-Initiative zum besseren Verständnis der zeitgenössischen audio-visuellen Produktion. Gegründet von Beatriz Navas und Víctor Berlin kooperiert die Organisation mit Filmemachern, Kritikern, Kuratoren und Filmfreunden. Vor Ort bietet Kinora auch Workshops an und tritt als Filmveranstalter auf.

Seit November 2013 kooperiert PLAT mit dem spanischen Kulturinstitut Instituto Cervantes, das eine Auswahl aus der Filmsammlung von PLAT den Nutzern des eigenen Bibliothekverbunds Biblioteca Electrónica in 60 Ländern zugänglich macht.

 URL: http://plat.tv/que-es-plat

Bundesverband Deutscher Kurzfilm hat Ehrenkodex für deutsche Filmfestivals verabschiedet || 08.04.2014

Im Februar 2014 hat die Mitgliederversammlung des Bundesverband Deutscher Kurzfilm – AG Kurzfilm – einen freiwilligen Ehrenkodex für Filmfestivals in Deutschland beschlossen. In der Präambel des achtzehn Punkte umfassenden Papiers wird als wesentliches Motiv für die Erstellung des Kodex ein fairer und respektvoller Umgang zwischen Filmfestivals und Filmemachern genannt.

Gleich der erste Punkt betrifft das schwierige Terrain der Abgrenzung von Festivals zu regulären Kino- oder Open-Air-Vorführungen. Demnach bieten Festivals an mehreren aufeinander folgenden Tagen mehrere Screenings pro Tag an. Diese definitorische Beschreibung wird an anderer Stelle noch um Hinweise auf Gäste, Fachbesucher und Fachveranstaltungen als Merkmale von Festivals ergänzt. Auch werden Kriterien für Internationalität benannt: es sollen Filme von mindestens 3 Ländern vertreten sein, damit sich ein Festival international nennen darf und die Jurys sollen international besetzt sein.

Mehrere Punkte betreffen den Umgang mit den Filmemachern und ihren Werken. Bereits im Vorfeld, also bei den Ausschreibungen und Einreichmodalitäten soll Transparenz bezüglich der Konditionen herrschen, das heißt die entsprechenden Informationen müssen formal kommuniziert werden. Während des Festivals sollen Wettbewerbsbeiträge gleichberechtigt programmiert werden, die Zahl und der Rahmen der Vorführungen soll einvernehmlich vereinbart sein und die eigentliche Projektion in einem mit dem Rechteinhaber abgesprochenen technischen Format erfolgen. Ein weiterer Punkt betrifft die angemessene Publikation von Filmtitel, Stabangaben und Kontakten durch das Festival.

Weiterhin formuliert der Kodex Leitlinien bezüglich Rechte und Kostenverteilung. Festivals schließen eine Kopienversicherung ab und tragen die Kosten für den Rückversand von Kopien. Die Aufführungsrechte sollen auf Vorführungen im Rahmen des betreffenden Festivals eingeschränkt sein. Eine Kopplung von weiteren Auswertungsrechten mit der Festival-Einreichung wird explizit abgelehnt.

Der Ehrenkodex kann unter der unten genannten Adresse als PDF – bisher nur in deutscher Sprache – heruntergeladen werden.

Download URL: http://www.ag-kurzfilm.de/shared/doc/upload/page/1048/page_de_1048.pdf
Verwandte Themen auf shortfilm.de: http://www.shortfilm.de/de/das-kurzfilmmagazin/archiv/themen/best-practice-benchmarks-fuer-filmfestivals.html

BBC veranstaltet arabisches Dokumentarfilmfestival zum arabischen Frühling || 08.04.2014

Der BBC Arabic Service hat in Kooperation mit British Council das Aan Korb Film & Documentary Festival ins Leben gerufen. Das Festival versteht sich als Forum für Filme, die sich mit der Situation in der arabischen Welt seit den Aufständen im Dezember 2010 auseinandersetzen. Aan Korb findet vom 31. Oktober bis 3. November im BBC Broadcasting House (London) statt. Die Ausschreibung hat bereits begonnen und endet am 28. April.

Teilnehmen können Kurzfilme, Dokumentarfilme, investigative journalistische Arbeiten und Beiträge von Bürgerjournalisten. Neben Preisen in diesen Kategorien wird auch ein Arabic Young Journalist Award vergeben. Eine Auswahl der Preisträger soll später auf BBC gesendet werden.

http://www.bbc.com/news/world-middle-east-26515589

Straight 8 hat kostenlose „Supe-8“-App für iPhones entwickelt || 08.04.2014

Seit 1999 veranstaltet die britische Filmgruppe Straight 8 Wettbewerbe für Super-8-Filme. Das Besondere des Wettbewerbs sind die einschränkenden Regeln: die Filme dürfen nicht nachträglich geschnitten oder bearbeitet werden und dürfen nicht länger sein als die Laufzeit einer Filmkassette – also etwa 3 Minuten. Die besten Filme werden auf Festivals, wie unter anderem in Cannes und bei Rushes Soho in London gezeigt – bislang als Originalfilm mit Super-8-Projektoren. Die letzten Veranstaltungen fanden 2012 statt.

In der einjährigen Pause hat Straight 8 seine Strategie überdacht und ist mit der Entwicklung einer App für Smartphones ‚abtrünnig’ geworden. Nach einem nicht-öffentlichen Beta-Test ist seit 2014 die straight 8 App kostenlos erhältlich. Mit der Anwendung lassen sich auf iPhones dreiminütige Kurzfilme in HD Qualität drehen. Die Bearbeitung ist nur ‚live’ und in der Kamera möglich. Laut Straight 8 sei damit das Ethos des Super-8-Filmens in die heutige Zeit übertragen worden, in der jedermanns Kamera nicht mehr analog, sondern ein digitales Mobiltelefon ist.

Info: http://www.straight8.net/app.html
Download: https://itunes.apple.com/app/straight-8/id513897631?mt=8&affId=2287939

Short Circuit – Europäisches Netzwerk der Kurzfilm- und Videokunst-Vetriebe || 10.01.2014

Im Februar 2013 gründeten während des Filmfestivals in Clermont-Ferrand Vertreter europäischer Kurzfilmverleiher und nationaler Filminstitute den gemeinnützigen Verein „Short Circuit – Réseau européen des diffuseurs de courts métrages et d’art vidéo“. Inzwischen hat der Verein eine eigene Website eingerichtet und erste Aktivitäten beschlossen.

Zu den satzungsmäßigen Zielen des Vereins nach französischem Recht gehören unter anderem die Vertretung der Interessen von Kurzfilm-Organisationen auf europäischer Ebene, die Erarbeitung gemeinsamer Stellungnahmen zu wichtigen Themen des Kurzfilmsektors unter besonderer Berücksichtigung der Auswirkungen neuer Technologien und der Entwicklung neuer Mittel auf dem Gebiet der Distribution.

Weitere Ziele, wie die Vernetzung untereinander, der Informationsaustausch und die Verbreitung von Filmprogrammen, ähneln den Zielen der früheren Organisationen International Short Film Conference (ISFC) und der European Film Festival Coordination (EFFC), die ihre Aktivitäten eingestellt und eine Lücke hinterlassen haben. Im Unterschied zur ISFC beschränkt sich die neue Initiative Short Circuit auf europäische Länder und im Unterschied zur EFFC auf Mitglieder, die auf dem Gebiet der Verbreitung („šdiffusion‘) oder Förderung („špromotion‘) von Kurzfilmen tätig sind.

Gründungsmitglieder sind L’Agence du Court Métrage (Frankreich), KurzFilmAgentur Hamburg (Deutschland), interfilm Berlin (Deutschland), Hrvatski audiovizualni centar (Kroatien), Agencia Freak (Spanien), Centro Nazionale del Cortometraggio (Italien), Irish Film Board (Irland), Norsk filminstitutt (Norwegen), Eye Film Instituut (Niederlande), Curtas Metragens CRL – Agencia (Portugal), Svenska Filminstitutet (Schweden) und Swiss Films (Schweiz).

Vorsitzende ist Alexandra Gramatke (Hamburg) und Geschäftsführerin ist Amélie Chatellier (Paris). Offizieller Sitz des Vereins und Anschrift ist die Adresse der L’Agence du court métrage.

Als erstes Projekt plant Short Circuit den Aufbau einer Datenbank, in der Informationen zu allen Filmen der Mitglieder gesammelt werden.

URL: http://www.shortcircuitnetwork.org/

Europäischer Rat verabschiedet Creative Europe || 10.01.2014

Am 5. Dezember hat der Europäische Rat das Creative Europe Programm verabschiedet, das ab 1. Januar 2014 die bisherigen Programme MEDIA und KULTUR vereint.

Für das Teilprogramm MEDIA sind Aufrufe für Projektentwicklung, selektive Verleihförderung, für TV Programming, europäische Festivals, Audience Development, für Koproduktionsfonds, Training, Market Access und automatische Verleihförderung erschienen. „¨

Um rund vier Millionen Euro pro Jahr erhöht sich das Budget für MEDIA im Rahmen des Creative Europe Programms bei den Förderungen für Produzenten. Die Mittel für Projektförderung und Projektpaketförderung steigen um 500.000 Euro auf dann 17,5 Millionen Euro jährlich.

Ein herausgehobener Schwerpunkt unter Creative Europe gilt dem Publikum (Audience Development, Audience Reach). Für Produzenten und Festivals heißt das, dass sie bei ihren Anträgen in Zukunft die Zielgruppe ihres Projektes noch stärker in den Fokus rücken müssen. Der (neue) Bereich Audience Development wird mit einem Budget von 1,9 Millionen maximal zehn Aktivitäten jährlich unterstützen, die das Interesse an europäischen Filmen und die Filmkompetenz des Publikums stärken.

Die bisherigen Media Desks und Antennen werden in Creative Europe Desks umbenannt.

Quelle: MEDIA Desk Deutschland
URL: http://ec.europa.eu/culture/media/index_en.htm

UK: Accelerate Animation Report erschienen || 10.01.2014

Ende 2013 wurde „Accelerate Animation Report – animation art and craft“, eine Studie zur Lage des kreativen Animationsfilmsektor in Großbritannien, veröffentlicht. Die breit angelegte Studie bietet erstmals einen fundierten Überblick über den Animationsfilmsektor im Spannungsfeld zwischen Kultur und Kreativwirtschaft. Der Animationsfilm ist seit Jahren nicht nur großen technischen und künstlerischen Veränderungen unterworfen, sondern ist auch begrifflich, thematisch und organisatorisch komplex und daher schwer überschaubar geworden.

Die Studie, die auf Recherchen sowie Interviews und Umfragen basiert, bietet nun eine Bestandsaufnahme mit vielen interessanten statistischen Fakten und eine Analyse der Arbeitsbereiche und Arbeitsbedingungen von Animatoren. Sie mündet in konkrete Handlungsempfehlungen für die professionelle Entwicklung dieses traditionell starken Sektors, der aber in den letzten Jahren in Großbritannien film- und kulturpolitisch stark vernachlässigt wurde.

Die Studie wurde in Kooperation von Animate Projects (ehemals animate!) und dem London College of Communication erstellt. Zu den Verfassern gehören unter anderem Tim Shore, Gary Thomas und Susi Wilkinson. Mit Unterstützung der Jerwood Charitable Foundation wurde aus der Arbeit an der Studie heraus die Internet-Plattform Accelerate Animation entwickelt. Die Ergebnisse der Studie wurden dort online veröffentlicht.

URL: http://accelerateanimation.com

Internationales Netzwerk der alternativen Filmkultur gegründet || 10.01.2014

Beim Filmfestival Münster trafen sich im Oktober 2013 sechzehn Filmgruppen aus zwölf Ländern unter dem Motto „filmLab EU“ in der Kunsthalle Münster. Die Arbeitsfelder der einzelnen Gruppen erstreckten sich von Super 8 und 16mm-Filmproduktion über Ausbildung und Medienpädagogik im Filmbereich bis hin zur Kinoarbeit. Im Mittelpunkt, stand und allen gemeinsam war die Förderung der unabhängigen, alternativen Filmkultur.

Dabei wurde deutlich, wie viele unterschiedliche Kompetenzen und Ressourcen einerseits die einzelnen Institute und Kollektive repräsentierten, andererseits aber wegen prekärer Lebenssituationen kaum Möglichkeiten bestehen sich auf internationaler Ebene auszutauschen. Die Teilnehmer gründeten deshalb die „šInternational Independent Filmplatform‘ (IIFP) als ein offenes Forum für filmkulturelle Arbeit. Um zukünftig die Basis zu verbreitern, wurde ein nächstes Treffen auf dem Vienna Independent Shorts Festival in Wien verabredet.

URL: http://iifp.eu/

Afghanistan: Zweites Frauenfilmfestival in Herat || 10.01.2014

Zum zweiten Mal findet im März 2014 in Herat, Afghanistan, das International Women’s Film Festival statt. Das Festival wird von der Armanshahr Foundation und dem Roya Film House mit lokaler und internationaler Unterstützung organisiert. Die Armanshahr Foundation Open Asia ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation mit Sitz in Kabul, die sich für Menschenrechte und Demokratie einsetzt.

Für das erste Festival im März 2013 wurden aus 100 Einreichungen zehn Filme aus Afghanistan und fünfundzwanzig Filme aus anderen Ländern für den Wettbewerb ausgewählt. Mehrere Filmemacherinnen aus Afghanistan, Iran, Tadschikistan und Indien waren persönlich anwesend. In der kinolosen Stadt fand das Festival mit 2.000 Zuschauern in Räumen der alten Zitadelle von Herat, die unter Alexander dem Großen errichtet wurde, statt.

Zum Festival können Filme von Frauen aller Genre und Längen eingereicht werden. Das Festival findet in der Zeit des Internationalen Frauentags (8. März) statt. Anmeldeschluss ist am 25. Januar 2014.

Kontakt: http://afghanistanintwomenfilmfestival.com/

Turner Prize 2013 geht an Laure Prouvost || 10.01.2014

Laure Prouvost ist am 2. Dezember 2013 mit dem Turner Prize für zeitgenössische Kunst ausgezeichnet worden. Die in London lebende französische Filmemacherin und Installationskünstlerin erhielt den Preis für ihre Arbeit „Wantee“. Die Mixed-Media-Installation mit dem gleichnamigen Kurzfilm über eine fiktive Teestunde zwischen ihrem Großvater und Kurt Schwitters wurde von Tate Britain für die Ausstellung „Schwitters in Britain“ in Auftrag gegeben.

Der mit insgesamt 40.000 Pfund dotierte Turner Prize wird seit 1984 jedes Jahr an Künstler im Alter von unter 50 Jahren verliehen. Bewerben können sich Künstler, die aus Großbritannien stammen oder dort leben. Bewertet wird, wer in den vergangenen 12 Monaten eine herausragende Ausstellung präsentiert hat.

Auf der Shortlist für den Turner Prize, der dieses Jahr in Derry/Londonderry (Nordirland) ausgestellt wird, standen außerdem der in Berlin lebende britische Performancekünstler Tino Sehgal, David Shrigley (Cartoons, Filme, Aktionen) und die Malerin Lynette Yiadom-Boakye.

Laure Prouvost, die im Wettbewerb um den Preis eher als Außenseiterin galt, hat zuvor ihre Filme auf internationalen Festivals gezeigt und unter anderem bei den Kurzfilmtagen Preise erhalten, wo „Wantee“ bereits 2013 als Film in einer Werkschau zu sehen war. Für 2014 wurde Prouvost zu ihrer ersten Solo-Ausstellung vom New Museum nach New York eingeladen.

URL: http://www.turnerprize2013.org/

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