2010

News

20 Jahre ARTE: Kurzfilmfestival zum Jubiläum

Anlässlich  des 20-jährigen Bestehens des deutsch-französischen Fernsehsenders findet vom 22. November bis zum 4. Dezember ein ARTE-Filmfestival mit  einem Online-Wettbewerb, auch in der Kategorie Kurzfilm, statt.

Die am Wettbewerb teilnehmenden genreübergreifenden Filme sind allesamt Koproduktionen des Senders in Erstausstrahlung. Die Besonderheit des Wettbewerbs ist, dass allein die Zuschauer den Gewinner per Online-Voting bestimmen. Außerdem werden alle Wettbewerbsbeiträge auch sieben Tage lang auf der Videoplattform ARTE+7 zu sehen sein.

Im Wettbewerb laufen unter anderem folgende Filme: „Yuri Lennon’s Landing on Alpha 46“ von Anthony Vouardoux (D 2009), „Le Cirque“ von Nicolas Brault (CAN 2010) und „Doll“ von Alice Anderson (F 2009).

Als besondere Zugabe gibt es zwei offene Chats mit Regisseuren, deren Filme im Wettbewerb laufen. Die Chats finden am 27.11. und 4.12. jeweils zwischen 20 und 21 Uhr statt.

URL: http://www.arte.tv/filmfestival

40 Jahre Filmwerkstatt Kopenhagen || 14.11.2010

Am 1. Oktober 2010 feierte die dänische Filmví¦rkstedet mit Sitz in Kopenhagen ihr 40jähriges Jubiläum. Sie wurde 1970 als gemeinsames Projekt des Filmfond und des Senders Danmark Radio unter dem Namen „Workshoppen“ gegründet. Hauptaufgabe der Filmwerkstatt war es eine Lücke zu schließen: Sie sollte Mitarbeitern in Film und Fernsehen die Möglichkeit eröffnen Filme zu produzieren, die anderswo keine Chance hatten und dabei unkonventionelle Ausdrucksformen und Arbeitsmethoden ausprobieren. Dabei wurde damals nicht mit Geld, sondern ausschließlich mit Equipment, Filmmaterial und Beratungsleistungen gefördert.

Später zog sich Danmark Radio zurück und der Workshop wurde für eine Weile geschlossen, später aber wiedereröffnet. Es folgte eine lange Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen. Nach mehreren Ortswechseln zog die Filmwerkstatt Ende der 80er Jahre unter dem Namen Den Danske Filmví¦rkstedet in 750qm große Räume in der Vesterbrogade, ein Standort, der lange erhalten blieb und an dem sich die Einrichtung stabilisierte. In dieser Zeit öffnete sich die Filmwerkstatt auch der Videoproduktion und trat als Veranstalter oder Partner von Festivals auf. Als in den 90er Jahren die dänischen Filminstitutionen neu geordnet und zentralisiert wurden, begann auch für die Filmwerkstatt ein neuer Abschnitt: Sie zog unter dem organisatorischen Dach des Dänischen Filminstituts zusammen mit anderen Institutionen in das neue Filmhus.

Obwohl als Alternative zum Mainstream gegründet und auch dem experimentellen Film verpflichtet, ist die dänische Filmwerkstatt, anders als etwa die amerikanischen und mitteleuropäischen Filmemacher-Kooperativen, eng mit den staatlichen Filminstitutionen und der Film- und Fernsehbranche verbunden.

Heute ist die Filmwerkstatt als Fördereinrichtung des Dänischen Filminstituts für die Talentförderung zuständig. Hauptaufgabe ist die Entwicklung und Produktion von Projekten junger Nachwuchsfilmemacher. Jährlich werden etwa 50 solcher Produktionen aller Genre und Filmformen hergestellt. Außerdem fördert die Filmwerkstatt nach wie vor experimentelle und innovative Projekte professioneller Filmkünstler.

Englischer Beitrag zum Jubiläum: http://www.dfi.dk/English/News/October-2010/40-years-of-talent-development.aspx
Dänische Langfassung: http://www.dfi.dk/Branche_og_stoette/Filmvaerkstedet/40-aar.aspx
URL Filmví¦rkstedet: http://www.dfi.dk/Branche_og_stoette/Filmvaerkstedet.aspx

Recherche-Portal 24-25 online || 14.11.2010

Sieben französische Verleihe und Filminstitutionen haben sich zusammengeschlossen, um ihre Archive auf dem gemeinsamen Internet-Portal „24-25 – Le portail des images en mouvement“ online zugänglich zu machen. Das Portal ist ein neues Tool für Forscher, Kuratoren und die interessierte Öffentlichkeit für die Recherche von Experimental- und Avantgardefilmen sowie Video- und Medienkunst.

„24-25“ ermöglicht es über ein einziges Such-Interface auf die Archive folgender beteiligter Organisationen zuzugreifen: Circuit-Court (Marseille), Collectif Jeune Cinema (Saint-Ouen), Heure Exquise ! (Mons-en-Baroeul), Instants Vidéo Numériques Et Poétiques (Marseille), Le Peuple Qui Manque (Paris), Light Cone (Paris)  und Videoformes (Clermont-Ferrand). Die Sammlungen dieser Archive sind weitgehend komplementär und decken damit einen großen Bereich des historischen und zeitgenössischen, französischen und internationalen Avantgardefilms und der Videokunst ab.

Das Portal entstand in Zusammenarbeit mit dem Team der europäischen GAMA-Initiative. GAMA steht für Gateway to Archive of Media Art, das vom Technologie-Zentrum Informatik (Bremen) technisch betreut und aus Mitteln der Europäischen Kommission aus dem econtentplus-Förderprogramm finanziert wird.

GAMA ist im Wesentlichen eine Datenbank mit einer speziell entwickelten Suchmaschine, die es erlaubt mit Hilfe einer gemeinsamen Schnittstelle in den Archiven beteilligter Organisationen zu suchen. Jeder Film- oder Videoeintrag enthält informative Texte und Bilder, Künstlerbiografien und Filmografien. Ein Teil der Arbeiten ist digitalisiert und kann in Ausschnitten oder ganz online gesichtet werden.

Während das ältere GAMA-Hauptportal offenbar serverseitig unter Bugs leidet oder noch nicht richtig arbeitet, ist der französische Ableger 24-25 schnell und bereits jetzt voll nutzbar. Einziger Haken: man kann nicht durch die Einträge browsen, sondern muss wissen, was man sucht. Allerdings ist es möglich nicht nur nach Titeln, sondern auch nach Personen, Produktionsländern oder ganzen Sammlungen der einzelnen Archiven zu suchen.

Die Betreiber von „24-25“ haben angekündigt, dass in naher Zukunft die Archive weiterer französischer Einrichtungen (Museen, Kinematheken wie unter anderem das Centre Pompidou) integriert und zugänglich gemacht werden.

URL: 24-25.fr
GAMA: http://www.gama-gateway.eu/

Metropolis TV ruft junge Videojournalisten zur Teil || 14.11.2010nahme auf

Metropolis lädt junge Filmemacher ein sich mit journalistischen Videobeiträgen als Korrespondenten zu beteiligen. Metropolis hat ein internationales Netz von Dokumentarfilmemachern und Videojournalisten aus sechs Kontinenten aufgebaut. Jede Woche werden die Teilnehmer aufgefordert zu einem bestimmten Thema an ihrem jeweiligen Standort zu recherchieren und zu drehen. Jede Woche werden zehn Beiträge produziert und online gestellt. Die besten Berichte werden außerdem in einer Fernsehsendung verwendet, die in den Niederlanden, Belgien und Nicaragua ausgestrahlt wird. Metropolis zahlt für ausgewählte Beiträge ein Honorar von 250 € (online Veröffentlichung) beziehungsweise 500 € (Fernsehsendung).

Metropolis ist ein Projekt des niederländischen, öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders VPRO. und wird von der European Cultural Foundation unterstützt.

Info: http://www.metropolistv.nl/en/content/about-metropolis

Goa Short Film Center lädt ein || 14.11.2010

Vom 23. November bis 1. Dezember findet in Goa (India) zum dritten Mal ein Kurzfilmwettbewerb und ein Filmmarkt statt. Veranstalter ist das Short Film Center, eine Plattform für den Kurzfilm im Rahmen des gleichzeitig stattfindenden International Film Festival of India.

Das Short Film Center schreibt zwei Wettbewerbe aus: einen internationalen Wettbewerb und einen Wettbewerb für indische Kurzfilme zum Thema Umwelt. Die Regisseure oder Produzenten der ausgewählten Filme, zehn in jeder Wettbewerbssektion, werden vom Veranstalter nach Goa eingeladen.

Der Filmmarkt des Goa Short Film Center richtet sich insbesondere auch an Einkäufer, Förderinstitutionen und Filmvertriebe. In einer Short Film Center Lounge stehen für diesen Zweck Präsentationsmöglichkeiten und eine Video Library zur Verfügung.

Weitere Informationen: shortfilmcenter.org

SanctionedArray reagiert auf Guggenheim’s YouTube Play || 03.11.2010

SanctionedArray ist eine Online-Datenbank für Videokunst, die in Reaktion auf den Ausschluß von Künstlern sanktionierter Länder beim Wettbewerb „YouTube Play – A Biennial of Creative Video“ konzipiert wurde. Das Reglement schloss gemäß den Exportkontrollbestimmungen des Office of Foreign Assets Control des US-Finanzministeriums Einreichungen von Künstlern mit Wohnsitz in Burma, Elfenbeinküste, Iran, Iraq, Kongo, Kuba, Lebanon, Nord-Korea, Somalia, Sudan, Syrien, Weißrussland und Zimbabwe aus.

In Protest gegen die Fortsetzung solcher Einschränkungen im virtuellen Raum, wurden Künstler jeglicher Herkunft – inklusive der sanktionierten Länder – eingeladen ihre Videos bei SanctionedArray einzureichen.

Die Datenbank wird kontinuierlich erweitert und ergänzt von einer Serie kuratierter Ausstellungen unter dem Titel CuratorsArray. Das Projekt wurde in New York konzipiert und organisiert von Specify Others in Zusammenarbeit mit White Box und ArteEast.

Quelle/Info: http://www.sanctionedarray.specifyothers.com

Guggenheim-Museen stellen im Herbst das Ergebnis des „YouTube Play“ – Wettbewerbs aus

/  09/01/10

„YouTube Play – A Biennial of Creative Video“ ist eine gemeinsame Initiative von YouTube und dem Guggenheim Museum. Die Biennale will die spannendsten und innovativsten Online-Videos der letzten beiden Jahre finden. Zu diesem Zweck gab es im Juni und Juli 2010 eine internationale Ausschreibung. Zum Anmeldeschluss am 31.7. gab es etwa sieben Millionen Kanalaufrufe.

Während und nach der Ausschreibung wählt das Guggenheim etwa 200 Videos aus den Einreichungen zur Präsentation auf dem Play-Kanal der Biennale aus.
In einem zweiten Schritt wählt eine prominent besetzte Jury aus der Vorauswahl die besten Videos aus. Der Jury gehören an: Laurie Anderson, Animal Collective, Darran Aronofsky, Douglas Gordon, Ryan McGinley, Marilyn Minter, Takashi Murakami, Shirin Neshat, Stefan Sagmeister, Apichatpong Weerasethakul und Nancy Spector als Jury-Vorsitzender.

Die Jury benennt bis zu 20 Videos, die dann nicht nur auf YouTube, sondern auch im Guggenheim New York im Rahmen eines Special Events am 21. Oktober und in der Woche darauf in den Guggenheim-Museen von Berlin, Bilbao und Venedig der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

URL: http://www.guggenheim.org/new-york/interact/participate/youtube-play

Dubai Film Festival baut Partnerschaften im Mittleren Osten aus

/  09/01/10

Das Dubai International Film Festival – Motto: Bridging Cultures, Meeting Minds – baut seine strategischen Partnerschaften in der Region weiter aus. Auf dem eigenen Festival wurde damit zunächst mit der Etablierung der Dubai Film Connection (DFC) begonnen. Die DFC ist ein Koproduktionsmarkt für arabische Filmemacher, in dessen Rahmen bereits 46 Projekte gefördert wurden und der arabischen Filmemachern Preisgelder in Höhe von 120.000 US$ zur Verfügung stellt.

Eine weitere Initiative unterstützt die libanesische Organisation Beirut Documentary Course. Beirut CD hat unter anderem arabische Filmwochen im Ausland und das viel beachtete Festival Ayam Beirut Cinema’lya veranstaltet. Durch das Kooperationsabkommen mit dem DIFF wird Beirut DC in die Lage versetzt seine Dokumentarfilmworkshops auszubauen und ein Filmprojekt bei der Dubai Film Connection vorzustellen.

Das nächste Dubai International Film Festival findet vom 12. bis 19. Dezember 2010 statt.

URL: http://www.dubaifilmfest.com

Golden Kuker – neues Animationsfilm Festival in Bulgarien

/  09/01/10

Im Oktober findet in Bulgarien erstmals wieder ein internationales Animationsfilm-Festival statt. Das Festival mit dem Beinamen „Golden Kuker“ will an die Tradition des World Animated Film Festivals in Varna anknüpfen, das 1989 eingestellt wurde. Das neue Festival wird in der Hauptstadt Sofia veranstaltet

Der ehemalige Mitveranstalter des Festivals in Varna, der bulgarische ASIFA-Verband fühlt sich offensichtlich übergangen. ASIFA beklagt die unzulässige Übernahme des Kuker-Symbols durch eine „suspekte Organisation“ und betont, das neue Festival habe nichts mit dem Original gemeinsam.

Das neue Festival wird vom 13. bis 17. Oktober von der Bulgarian Association of Independent Cartoon Animation Artists im Nationalen Kulturpalast veranstaltet.

Der Kuker ist übrigens ein Maskenträger zur Vertreibung böser Geister – ein Brauchtum im Südwesten Bulgariens, das auf trakische Stammesrituale zurückgeht.

Veranstalter: http://www.baicaa.org/
ASIFA: http://www.asifa.net/

Artycok.TV – eine nicht-kommerziielle TV-Plattform für die Kunstszene in Zentral- und Osteuropa

/  09/01/10

Artycok wurde 2005 an der Kunstakademie Prag (AVU) als nicht-gewerbliche Internet TV-Plattform gegründet. Seitdem sammelt und archiviert Artycok Beiträge von Ausstellungseröffnungen und Interviews mit Künstlern und Kuratoren, die auf der eigenen Website verbreitet werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt bei der Informationen und Diskussion über bedeutende Ausstellungen, Projekte und Künstler, die in den Mainstream-Medien weniger oder nicht beachtet werden. 2008 wurde die Plattform um den Bereich „time-based media art“ erweitert.

Vom Mai 2010 bis April 2012 setzt Artycok das von der Europäischen Kommission geförderte Projekt „open archive“ um. Im Rahmen dieses Vorhabens will Artycok seine Basis auf andere europäische Länder, insbesondere Slowakei, Serbien und Slowenien, ausdehnen. Außerdem sind Partner in Budapest, Warschau, Krakow, Chisinau, London und Berlin involviert. Das Projekt soll die Kommunikation in der Kunstszene und den interkulturellen Dialog fördern. Als Archiv für zeitgenössische Kunst empfiehlt sich Artycok insbesondere auch als Informationsquelle für den Bildungsbereich.

In der Rubrik „Audiovisual“ sind auch künstlerische Filme und Videos vertreten. Zu jeder Arbeit gibt es eine Erläuterung des Künstlers und die Möglichkeit einen Kommentar einzugeben. Die Filme können in HD-Qualität in voller Länge als Stream betrachtet werden. Manche Arbeiten können auch heruntergeladen werden.

Die Videos und die Aufnahmen von Ausstellungen, Kunstprojekten und Vorträgen werden unter der Creative Commons (cc) Lizenz verbreitet und stehen jedermann für die nichtgewerbliche Nutzung zur Verfügung. Die Plattform ist dreisprachig (f, cz, en).

URL: http://artycok.tv/

Deutschland: Kampagne für den Kurzfilm als Vorfilm

/  09/01/10

Die AG Kurzfilm, die KurzFilmAgentur Hamburg und interfilm Berlin starten in Zusammenarbeit mit der Berliner Werbeagentur WE DO eine Kampagne für den Kurzfilm als Vorfilm. Die Kampagne „Kurz vor Film“ wird von der Filmförderungsanstalt (FFA) gefördert und wirbt zwischen September und Dezember 2010 bundesweit für die Kunstform Kurzfilm im Kino. Unter anderem werden sich prominente Schauspieler für die Wiederbelebung des Kurzfilms als Vorfilm einsetzen und das Publikum zu einer Unterschriftenaktion aufrufen.

„Kurzfilme sind nicht wegen mangelndem Publikumsinteresses, sondern aufgrund wirtschaftlicher Zwänge und geringer Spielräume bei der Disposition aus den Kinosälen verschwunden“, erklärt Sylke Gottlebe, die Geschäftsführerin der AG Kurzfilm. Habe es in den 60er- und 70er-Jahren noch Steuervorteile für Kurzfilme
im Kino gegeben, ersetze seit den 80ern der Werbeblock den Vorfilm.

In jüngerer Zeit jedoch dokumentieren zahlreiche Festivals, die steigende Zahl exzellenter Kurzfilmproduktionen wie auch die Präsenz kurzer Formate im Internet ein starkes Interesse an kurzen Filmen. Die Kampagne „Kurz vor Film“ setzt sich dafür ein, dass diese Tendenz sich künftig auch in den Kinos widerspiegelt.

Quelle: http://www.ag-kurzfilm.de/

ARTE feiert 500. Kurzfilmmagazin KurzSchluss

/  09/16/10

ARTE feiert am 17. September 2010 die 500. Sendung seines einzigartigen Kurzfimmagazins KurzSchluss. Als einziger Sender räumt ARTE dem internationalen Kurzfilm nun schon seit zehn Jahren einen festen Sendeplatz ein.

Um diese Sendung und ihr Jubiläum gebührend zu feiern, sendet ARTE am 17. September eine herausragende Kurzfilmnacht, mit preisgekrönten Beiträgen aus aller Welt. Diese werden ausnahmsweise auch als Livestream im Internet zu sehen sein. Im Wechsel mit Reportagen werden unter anderem folgende prämierte Filme gezeigt: „Zwischenfall vor einer Bank“ von Ruben Östlund, „Wasp“ von Andrea Arnold, „Hundeelend“ von Serge Avédikian, „A Letter to Uncle Boonmee“ von Apitchatpong Weerasethakul.

Als besondere Zugabe werden alle in der Filmnacht gezeigten Kurzfilme für 7 Tage nach der Ausstrahlung auf der Videoplattform ARTE+7 zur Verfügung stehen.

KurzSchluss/Court-Circuit

ARTE+7

Jährliche Bilanz über den Vertrieb französischer Kurzfilm im Ausland vorgestellt

/  06/22/10

Während des Festivals in Clermont-Ferrand stellte Unifrance eine Studie über den Verkauf französischer Kurzfilme ins Ausland vor. Im Untersuchungszeitraum, dem Jahr 2008, wurde ein deutliches Wachstum festgestellt. Gegenüber 2007 stiegen die Verkaufserlöse um 65% auf 510.592 Euro. In 586 Verträgen wurden 375 verschiedene Filmtitel verkauft. Der erfolgreichste Film war der Oscar- und César-Preisträger „Le Mozart des pickpockets“ von Philippe Pollet-Villard.

Auf dem Filmtheatermarkt wurden 12% der Verkäufe erzielt, während der Fernsehmarkt mit 69% das wichtigste Verbreitungsmedium für Kurzfilme bleibt. Andere Abspielkanäle, wie etwa Video-on-Demand, Mobiltelefon und ähnliche Plattformen spielten keine nennenswerte Rolle.

Die Untersuchung entstand im Auftrag der Commision des producteurs et exportateurs de produits courts bei Unifrance unter der Leitung von Martine Vidalenc und Ron Dyens.

Quelle: UniFrance

Spanien: Festivalbesucher sollen wie Kinozuschauer gewertet werden

/  06/22/10

Das staatliche Instituto de la Cinematografí­a y de las Artes Audiovisuales (ICAA) hat Vertreter der wichtigsten spanischen Festivals eingeladen, um zu erörtern, wie Festivalbesucher als Kinozuschauer gezählt werden können. Eine Arbeitsgruppe, der zunächst die Leiter der Festivals von Valladolid, San Sebastián, Sitges, Huelva und Ourense angehören, soll ein geeignetes Verfahren erarbeiten.

Die Frage ist von Bedeutung insofern eine Filmförderungsregel eingeführt wurde, nach der die Zuwendungshöhe von der Zahl der Zuschauer eines Films abhängig gemacht wird. Jedoch erlebt der spanische Film im eigenen Land eine Kinokrise und werden insbesondere qualitativ anspruchsvolle Filme immer seltener in gewerblichen Kinos gezeigt. Deshalb haben unabhängige Filmemacher und Autoren verlangt, dass auch die Filmzuschauer auf Festivals gezählt werden, wo sich der spanische Film anders als in den Kommerzkinos noch großer Beliebtheit erfreut.

Dänisches Filminstitut und Dänisches Fernsehen fördern Animationsfilme für Kinder

/  06/22/10

Das Dänische Filminstitut (DFI) hat zusammen mit dem öffentlich-rechtlichen Sender DR einen Fördertopf für Kinderanimationsfilme eingerichtet. Im Jahr 2010 stehen 15 Millionen DKK (2 Mio €) zur Verfügung. Der neue Fond soll insbesondere junge Filmemacher helfen innovative Projekte mit niedrigen Produktionskosten zu entwickeln.

Zielgruppe der Filmprojekte sollen Kinder im Alter zwischen 7 und 10 Jahren sein. Die Filme sollen im Kinderkanal des DR ausgestrahlt werden. Filme mit einer Länge von 25 Minuten können mit bis zu 1,6 Mio DKK gefördert werden.

Quelle: Nordisk Film & TV Fond

Krisenreport: Docíºpolis Barcelona findet 2010 nicht statt

/  06/22/10

Das seit neun Jahren bestehende Festival Internacional de Documentales de Barcelona wird 2010 nicht mehr stattfinden können. Nachdem bereits 2009 das katalanische Kulturwirtschaftsinstitut ICIC die Förderung des Festivals eingestellt hatte, zog dieses Jahr auch das städtische Centre de Cultura Contemporí nia de Barcelona (CCCB), zugleich Veranstaltungsort des Festivals, seine Unterstützung zurück. Damit war das Ende von Docíºpolis besiegelt.

Docíºpolis war auf dem Gebiet des Dokumentarfilms ein Pionier unter den spanischen Filmfestivals. Der Leiter des Festivals, Hugo Salinas, führt inzwischen das Projekt unter dem Namen „Docíºpolis iberoamericano“ als eine Serie von Dokumentarfilmveranstaltungen an verschiedenen Orten in Chile fort.

URL: http://www.docupolis.org

Erstes Internationales Filmfestival Vietnam

/  06/22/10

Im Oktober 2010 wird in Vietnam zum ersten Mal ein internationales Filmfestival veranstaltet. Das Vietnam International Film Festival findet vom 17. bis 21. Oktober in Hanoi statt. Veranstalter sind das vietnamesische Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus, das Vietnam Film Department und die Vietnam Media Corporation. Das Festival plant sieben Sektionen, darunter auch einen Wettbewerb für Kurzfilme.

Der Focus des Festivals wird vor allem auf dem Kino Südostasiens liegen. Außerdem möchte man die lokalen und regionalen Kinomärkte unterstützen, die gerade einen Aufschwung erleben. 

Der Start des Festivals wurde seit vier Jahren vorbereitet. Dabei wurden die lokalen Veranstalter vom Pusan International Film Festival (Süd-Korea) beraten.
Das Festival wird im Rahmen der 1000-Jahr-Feier der Stadt Hanoi stattfinden. Veranstaltungsort ist ein neues Multiplex-Zentrum.

Info: http://www.thanglonghanoi.gov.vn/

Filmplattform Openfilm will Qualität von User-Generated Content durch Vorauswahl garantieren

/  06/22/10

Openfilm mit Sitz in Miami ist eine Videosharing-Plattform der besonderen Art: im Unterschied zu YouTube und anderen, kann zwar jeder Filme hochladen, doch werden diese erst öffentlich zugänglich nachdem ein firmeneigenes Auswahlgremium zugestimmt hat. Damit wollen die Betreiber von Openfilm sicher stellen, dass ausschließlich Qualität auf ihrer Plattform zu sehen ist.

Damit auch die technische Qualität stimmt, setzt Openfilm bei der Wiedergabe auf Flashvideos in hoher Auflösung mit einer HD-Option.

Openfilm richtet sich insbesondere an junge unabhängige Filmemacher, Filmfestivals und Filmschulen. Diesen werden auch eigene Kanäle angeboten, in denen sie auf übersichtliche Weise ihre Arbeiten darstellen können.

Openfilm verfügt über ein Advisory Board, dem erfahrene und bekannte Persönlichkeiten angehören – zur Zeit unter anderen James Caan und Rupert Duvall. Das Advisory Board veranstaltet regelmäßig Webchats, in denen registrierte Nutzer Fragen stellen und sich beraten lassen können. Die Mitglieder des Advisory Board entscheiden auch über die Gewinner von Wettbewerben, welche Openfilm veranstaltet.

Die Website ist werbefinanziert und erhebt bei den Filmemachern eine Subskriptionsgebühr. An Werbeeinnahmen werden Filmemacher zu 50% beteiligt. Die Filmemacher können zusätzlich ihre Filme zu einem selbst gewählten Preis zum Download anbieten. Openfilm erhält bei jedem Verkauf einen festen Betrag.

Openfilm kooperiert auch mit Internet-Fernsehanbietern, wodurch sich weitere Optionen für die Verbreitung von Filmen eröffnen. Die Plattform wird von der Private Equity Firma Enerfund finanziert.

URL: http://www.openfilm.com

Neue Zeitschrift: „Short Film Studies“

/  03/08/10

Der britische Wissenschaftsverlag Intellect (Bristol, UK) bereitet zur Zeit die Herausgabe einer neuen Zeitschrift vor, die dem Kurzfilm gewidmet ist. „Short Film Studies“ will einen Beitrag zur Forschung leisten, indem die Auseinandersetzung mit einzelnen Kurzfilmen als Grundlage für ein besseres Verständnis dieser Kunstform dienen soll. Für jede Ausgabe werden zwei oder drei Kurzfilme als Untersuchungsgegenstand ausgewählt und aus unterschiedlichen Perspektiven umfassend in mehreren Artikeln von Experten besprochen. Dazu gehören auch jeweils Interviews mit den Regisseuren, die Darstellung aller Einstellungen des betreffenden Films und ein Link zur Sichtung des Films im Internet.

Herausgeber des Magazins ist Richard Raskin, der an der Universität Aarhus in Dänemark lehrt und bisher die Zeitschrift p.o.v. mit einer ähnlichen Konzeption herausgegeben hat. Mit der Dezember-Ausgabe letzten Jahres wurde p.o.v. zugunsten des neuen Magazins eingestellt.

Für die erste Ausgabe von „Short Film Studies“ ruft Raskin nun Autoren auf, sich mit Beiträgen zu beteiligen. Als Untersuchungsgegenstand wurden folgende Filme ausgewählt: „The War is over“ von Nina Mimica (I), „Undressing my Mother“ von Ken Wardrop (Ireland) und „Village/Old Man“ von Miles Goodall (F/ZA). Wer sich beteiligen möchte, ist eingeladen sich mit einer Kurzbeschreibung des geplanten Beitrags an Richard Raskin zu wenden. Die Deadline für den kompletten Artikel ist der 15. April 2010. In Zukunft soll „Short Film Studies“ zweimal im Jahr erscheinen.

URL des Verlags: Intellect Books http://www.intellectbooks.co.uk/journals/view-Journal
Kontakt zum Herausgeber

Kanadisches National Film Board produziert Web-Dokumentation zur Finanzkrise

/  03/08/10

Das National Film Board of Canada/Office National du Film du Canada (NFB/ONF) hat Ende 2009 ein Projekt ins Leben gerufen, das ein Jahr lang die Auswirkungen der Finanzkrise auf das tägliche Leben der Kanadier begleitet. Die Web-Dokumentation besteht aus jeweils vierminütigen Kurzfilmen und aus Fotoreportagen, in denen sich Bürger mit ihren alltäglichen Erfahrungen und Sorgen äußern können.

Das Projekt mit dem Titel „GDP – Measuring the Human Side of the Canadian Economic Crisis“ (GDP = dt. Bruttosozialprodukt) wird zweisprachig produziert und flächendeckend auf das ganze Land ausgedehnt. Unter der Leitung der Dokumentarfilmemacherin Hélène Choquette steht „von Küste zur Küste“ ein Team von Filmemachern und Fotografen zur Verfügung, um die Erfahrungsberichte gemeinsam mit den betroffenen Bürgern vor Ort in den Regionen des Landes zu erstellen.

GDP ist ein Multimedia-Projekt, das ausschließlich im Internet veröffentlicht wird. Nach Ablauf eines Jahres soll es als kollektive Geschichte eines Landes in der Krise abgeschlossen werden. Insgesamt sind bis dahin 250 Kurzfilme und Photo-Essays geplant.

Die Website ist nach Regionen und nach Themen strukturiert. In Ergänzung zu den Kurzfilmen und Photo-Essays besteht die Möglichkeit in einem Blog Stimmen und Meinungen zu den Beiträgen und Themen des Projekts, aber auch generell zur Krisensituation zu äußern und öffentlich zu diskutieren.

URL: http://gdp.nfb.ca/index

Schwedische Glimz AB schließt Pay-per-View-Plattform für Kurzfilme

/  03/08/10

Eine der ersten professionellen Pay-per-View-Plattformen für Kurzfilme, das schwedische Glimz.net, wird vom Netz genommen. Die Betreiber widmen sich ab sofort ausschließlich als Aggregator dem Vertrieb von Kurzfilmen.

Glimz.net wurde von Johan A. Larsson und Palle Torsson, einem Filmemacher und einem Informatiker, gegründet, um qualitativ anspruchsvolle Kurzfilme im Internet gegen Gebühr anzubieten. Die Online-Plattform startete im Jahr 2003 mit Kurzfilmen aus dem Katalog von Folkets Bio. Später kamen viele Partner – ab 2005 auch aus dem nicht-schwedischen Ausland – hinzu. Im Unterschied zu vergleichbaren Plattformen, bot glimz.net nicht nur Fiction, Animation und Unterhaltung an, sondern auch Kinder-, Dokumentar- und Avantgardfilme.

Bereits in den letzten Jahren war Glimz AB parallel zu dem Online-Angebot im Filmhandel tätig. Diese Aktivität wurde jetzt zum Kerngeschäft und die Pay-per-View-Seiten sind vom Netz genommen. An deren Stelle bietet glimz.net jetzt Produzenten und Einkäufern die Möglichkeit Filme des Portfolios zu recherchieren und in einem passwortgeschützten Bereich kostenfrei zu sichten.

Das Portfolio umfasst inzwischen mehr als 800 Titel aus 57 Ländern, die Glimz AB als Aggregator anderen Online-Plattformen, aber auch traditionellen Kanälen und Medien anbietet. Lizenzen für ein Teil der Filme, genauer gesagt, für das 2008 von Glimz gemeinsam mit Filmkontakt Nord herausgegebene, kuratierte Programm Vision IN/OUT (s.a. unser Bericht wurden an die Firma Headweb verkauft, die diese Filme auf ihrer Video-on-Demand-Plattform Kortfilmer.nu (dt. „Kurzfilm jetzt“) anbieten.

URL: http://www.glimz.net

Krisen-Report: Kara-Filmfestival in Pakistan ausgefallen

/  03/08/10

Eigentlich hätte Ende Januar in Karachi (Pakistan) das 8. Kara-Filmfestival stattfinden sollen. Die Filmauswahl und weite Teile des Programms standen bereits fest. Aus finanziellen Gründen musste das Festival kurzfristig abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben werden.

Wie die Veranstalter mitteilen, war es nicht möglich das Festival durchzuführen, da aufgrund der Wirtschaftskrise die Fördermittel des Festivals zu stark gekürzt wurden.

Das Karachi International Film Festival wird von der nicht-gewerblichen KaraFilm Society, ein Zusammenschluss junger Filmemacher, ausgerichtet und versteht sich als Plattform für das alternative und unabhängige Kino.

URL: http://karafilmfest.com/index.htm

Bitfilm startet Crowd Production eines Episodenfilms zum Thema Geld

/  03/08/10

2010 will sich das Hamburger Bitfilm-Festival neu erfinden: anstelle eines Online-Festivals für digitale Filme experimentieren die Veranstalter mit der weltweiten Crowd Production eines Episodenfilms zum Thema Geld. Das besondere an dem Projekt ist die gemeinsame Beteiligung von Filmemachern, Publikum und Geldgebern aus aller Welt in jeder Phase der Herstellung, an deren Ende dann ein abendfüllender Kinofilm mit dem Titel „Money & Me“ steht.

Zunächst werden Filmemacher eingeladen Beiträge zum Thema in einer Länge von maximal drei Minuten in den Kategorien Dokumentar-, Spiel- oder Animationsfilm einzusenden. Das können Porträts von Millionären und Tellerwäschern, inszenierte Filme mit Schauspielern oder Animationsfilme, die Zusammenhänge des Finanzsystems darstellen, sein. Dabei sind alle Filmtechniken zugelassen.

Anschließend werden per Online-Votum sieben Filme jeder Kategorie gewählt. Die ausgewählten Filme werden im November 2010 auf dem Festival in Hamburg gezeigt und dann von Bitfilm mit verbindenden Elementen, Musik und Zwischentiteln zu einem abendfüllenden Film kompiliert. Das Resultat soll 2011 als Kinofilm herausgebracht und anschließend auf DVD, als Video on Demand oder im Fernsehen weitervermarktet werden.

Die Filmemacher behalten alle Rechte an ihren Originalwerken und geben Bitfilm das Recht, nach dem „šOpen-Source-Prinzip“˜ etwas Neues daraus zu mixen. Sie erhalten nach Vertragsabschluss eine Mindestgarantie und sind an zukünftigen Einspielergebnissen prozentual beteiligt. Die Preisträger jeder Kategorie erhalten außerdem ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro.

Die Finanzierung des Films erfolgt zusätzlich zu herkömmlichen Quellen per Crowd Funding. Das heißt, dass sich Jedermann an der Finanzierung beteiligen kann. Bitfilm verkauft hierzu „Filmbits“ für jede Sekunde des Films zum Preis von 300 Euro. Mit dem Kauf eines Anteils – rechtlich ein zinsloses Darlehen – ist der Anspruch auf eine prozentuale Gewinnbeteiligung verbunden. Die Anteilseigner bekommen außerdem eine, nach Anteilen gestaffelte, höhere Stimmenzahl bei der Online-Abstimmung.

Anteile können bis zum 1. Juli 2010 zum Preis von 300 Euro gezeichnet werden – anschließend werden die Preise erhöht. Filmeinreichungen sind bis zum 31. Juli 2010 möglich.

URL: http://www.bitfilm.com/festival/

Mekas goes online – Revisited

/  03/08/10

Im März 2007 berichteten wir, dass Jonas Mekas sich und seine Arbeiten auf einer neuen Internet-Plattform präsentiert. In einem Quicktime-Movie kommentierte er damals das Projekt wie folgt: „Do I really know what I am doing in this adventure? I am not so sure. I am not so sure. I have no idea where this will end up – this adventure“.

Die Skepsis, die dabei mitschwang, war, wie man heute sieht, berechtigt. Denn, wenn man heute die URL www.jonasmekas.com aufruft, zeigt sich nur noch eine blanke Internetseite. Hintergrund: Betreiber der Website ist die Maya Stendhal Gallery, die einige Arbeiten von Mekas vertritt beziehungsweise vertreten hat und in den letzten Jahren wichtige Mekas-Ausstellungen betreute. Offenbar hat sich Jonas Mekas mit der Galerie zerstritten und, laut einem Eintrag im Blog des Pariser Labels RE:VOIR, sogar zum Boykott der Galerie aufgerufen, wenn sie die Website fortführe und dort weiterhin seine Filme online anbiete.

Derzeit ist Mekas dabei eine neue, eigene Website unter der URL http://jonasmekasfilms.com einzurichten. Bislang ist nur ein Platzhalter zu sehen. Einige Filme von Jonas Mekas gibt es aber zwischenzeitlich bei RE:VOIR zum anschauen und Downloaden.

Links:
– Neue Website von Jonas Mekas
RE:VOIR Blog
– Unser Bericht vom März 2007

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