#02 | shortfilm x Indiefilmtalk | Vorschläge für eine neue (Kurz)filmförderung

Seit Juni kooperieren wir mit Indiefilmtalk, dem Podcast übers Filmemachen und möchten in loser Folge gemeinsam kurzfilmrelevante Themen besprechen, die uns besonders am Herzen liegen.

In unserer heutigen Kooperationsfolge werfen wir einen detaillierteren Blick auf die gegenwärtigen Produktionsbedingungen beim Kurzfilm. Mit den Gästen Alexandra Gramatke (Geschäftsführerin Kurzfilm Agentur Hamburg), Frédéric Jaeger (Filmemacher, Filmjournalist) und Caroline Kirberg (Filmproduzentin) sprechen wir über die bürokratischen Hürden bei der Finanzierung und Produktion von Kurzfilmen. Zusätzlich blicken wir auf zukünftige moderne Finanzierungsmechanismen der Förderungen, die bei der Novellierung des Filmfördergesetzes nicht fehlen sollten, um die Produktion und Sichtbarkeit des Kurzfilms zu stärken.

 

 

Die Produktion von Kurzfilmen ist nicht leicht und mit vielen Hürden verbunden. Neben den geringen Finanzierungs- und den überschaubaren Auswertungsmöglichkeiten entsteht ein solcher Film in der Regel mit einem hohen Maß an Selbstausbeutung und Leidenschaft der Filmschaffenden und ihrer gesamten Crew. Trotzdem nehmen jedes Jahr Filmschaffende diesen Weg auf sich, um Geschichten auf kreative und oft einzigartige Weise auf die große Leinwand zu bringen. Und das mit Erfolg, denn Kurzfilme erfreuen sich großer Beliebtheit beim Publikum und auf Filmfestivals im In- und Ausland.

 

“Der Kurzfilm ist mehr als die Visitenkarte des Nachwuchses auf dem Weg zum Langspielfilm. Er ist eine etablierte eigenständige Kunstform.”

(Alexandra Gramatke | Geschäftsführerin Kurzfilmagentur Hamburg e.V.)

 

Wie schaffen wir es, ein Umfeld für Kurzfilmschaffende zu gestalten, das ausreichend hohe Budgets zur Verfügung hat wird, um Herstellungsprozesse auch sozial nachhaltig umsetzen zu können? Was braucht der Kurzfilm, um den Raum für Experimente beizubehalten und neue Vertriebswege zu eröffnen?

 

Frischer Wind in der Filmförderung?

 

Um Veränderungen in der (Kurz)filmbranche anzustreben, müssen Grundlagen geschaffen werden, die diese Weiterentwicklung zulassen. In Deutschland und weiteren europäischen Ländern ist die Filmförderung der wichtigste Pfeiler für die Filmindustrie. Auf Basis des Filmfördergesetzes (FFG)  ermöglicht die nationale Filmförderung mit ihrer Finanzierung seit über 55 Jahren (1967) große wie kleine Filmvorhaben. Im Rahmen der aktuellen Novellierung des Filmfördergesetzes (derzeit im Prozess, neues Gesetz soll 2025 in Kraft treten) haben sich mehrere Verbände in der Initiative Zukunft Kino + Film (IZK+F) zusammengeschlossen, um grundlegende Veränderungen zugunsten des Films und der Filmschaffenden voranzutreiben. – Die Forderung: Die Novellierung nutzen, um die Filmförderung in Deutschland komplett neu und an der aktuellen Produktionsrealität auszurichten! – Mehr zur IZK+F und dem „Vorschlag zur Ausgestaltung der 8 Eckpunkte der BKM für eine Reform der Filmförderung“ findet ihr hier.

 

Unsere Gäste

 

Alexandra Gramatke
Geschäftsführerin Kurzfilm Agentur Hamburg e.V.

 

Frédéric Jaeger
Filmemacher, Filmjournalist, Kurator
Profil auf CrewUnited
Verband der deutschen Filmkritik e.V. (VDFK)

 

Caroline Kirberg
Filmemacherin, Produzentin
Profil auf CrewUnited
Filmproduktionsfirma pong film GmbH
Kirberg Motors film/art
Hauptverband Cinephilie

 

Weiterführende Links

 

Initiative Zukunft Kino + Film

Überblick Kurzfilmförderung (AG Kurzfilm)

Novelle 2022: Stellungnahmen (AG Kurzfilm)

Filmförderung Kuratorium Junger deutscher Film

Filmförderung BKM

Film/Video Künstlerinnenstipendium

Stipendium Künstlerische Forschung

Linksammlung AG Kurzfilm Stipendien und Residenzen

 

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