ZKM widmet dem Kurzfilmkünstler Lutz Mommartz eine Ausstellung

Homepage von Lutz Mommartz, Foto: Screenshot

 

Der Düsseldorfer Lutz Mommartz ist einer der produktivsten und interessantesten deutschen Kurzfilmemacher. Von Beruf Verwaltungsbeamter machte er sich als Autodidakt auf den Experimentalfilmfestivals der Sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts einen Namen als Avantgarde-Filmemacher.

 

Zuhause in Düsseldorf war Mommartz, anders als die zeitgleiche Experimentalfilmszene in Köln, die sich von der Kunstwelt distanzierte, eng mit der lokalen Künstlerszene verbunden. Zu seinen namhaftesten Wegbegleitern, die auch in seinen Filmen mitwirkten, gehören Sigmar Polke und Joseph Beuys. Er wurde zur Documenta eingeladen und setzte sich für die Anerkennung des Films in der Bildenden Kunst ein. An der Kunstakademie Münster gründete er eine Filmklasse.

 

Für seine Filme verwendete er meist nur eine einzige Rolle 16mm-Film. Am Illusionskino mit seinen Genres und am didaktischen Dokumentarfilm uninteressiert, beschäftigte sich Mommartz mit der Erneuerung der Filmform. Seine Kamerafilme waren immer auch zugleich Metafilme über das Medium, die zeitgenössische Filmtheorien reflektierten. Mommartz lebte in keinem künstlerischen Elfenbeinturm, sondern mischte sich ein. Thematisch begleitete er die sozialen, lokalen Bewegungen, wie etwa Initiativen für bezahlbare Wohnungen.

 

Das ZKM präsentiert ab 10. Februar in Karlsruhe drei Filminstallationen von Lutz Mommartz, die für unterschiedliche Phasen seines ungewöhnlichen und vielseitigen Schaffens stehen: »Der Zeitschneider«, »Das wehende Tuch« sowie das Video »Der durchsichtige Mensch« von 2020. Der Künstler ist zur Eröffnung anwesend.

 

URL der Ausstellung: https://zkm.de/de/veranstaltung/2023/02/eroeffnung-lutz-mommartz-der-durchsichtige-mensch

URL Lutz Mommartz https://mommartzfilm.de/index.html

 

 

Playlist[1] (Tipps):

Selbstschüsse“ (16mm, 6 min, 1967)

Weg zum Nachbarn“ (16mm, 11 min, 1968)

Soziale Plastik“ (16mm, 11 min, 1969)

Der durchsichtige Mensch“ (DV, 7 min, 2020)

 

 

[1] Lutz Mommartz bietet seine Filme gemeinfrei (cc) online an