Neue Super-8-Kamera

Neue Super-8-Kamera – digital unterstützt und mit Teilen aus dem 3-D-Drucker

Seit 2009 arbeitet Logmar, ein Familienbetrieb in Aalborg (Dänemark) an der Konstruktion von Schmalfilmkameras. Nach jahrelanger Vorarbeit hat Logmar dieses Jahr das funktionstüchtige Produktionsmodell einer neuen Super-8-Kamera vorgestellt, die kurz vor der Vermarktung steht.
Die Logmar-Kamera arbeitet mit den herkömmlichen, standardisierten Super-8-Kassetten, hat aber ansonsten viele Merkmale einer Profikamera. Insbesondere wurden typische formatbedingte Fehler bewältigt, wie zum Beispiel die Qualtitätseinbußen wegen der kassettenseitigen Andruckplatte des Films. In der Logmar-Kamera wird der Film aus der Kassette gezogen und läuft wie bei der klassischen Filmführung über Rollen. Auch der Greifer wurde verbessert. 

Das Suchersystem ähnelt dem der Beaulieu-Kamera, d.h. man sieht direkt durch die Optik hindurch. Außerdem hat Logmar eine Minikamera eingebaut, die das Sucherbild auf einen externen LCD-Monitor ausgeben kann. Neben einem supergenau laufenden, ansteuerbaren Motor, besteht das Herz der Kamera aus einem Mikrocontroller. Viele Funktionen können damit digital gesteuert werden. Mit Hilfe einer WLAN-Antenne kann die Kamera auch ferngesteuert werden.

Insbesondere das leidige Tonproblem bei Super 8 wurde digital gelöst. Der Ton wird synchron in hoher Qualität codiert und auf einer SD-Karte gespeichert. Er kann dann nach der Aufnahme von einem Computer ausgelesen, bearbeitet und gegebenenfalls synchron als Pistenton aufgespielt werden. Eine Besonderheit ist, dass die Tonaufzeichnung auch möglich ist, wenn die Kamera nicht läuft. 

Die Kamera beziehungsweise das Kameragehäuse ist auch mechanisch in vielfältiger Weise anschlussfähig. Die Bauteile des Prototyps wurden zum Teil mit einem 3-D-Drucker hergestellt. Das Gehäuse hat einen C-Mount-Anschluss, der es ermöglicht die Optik zu wechseln und handelsüblich Objektive zu verwenden. Für die Stromversorgung kann ein großer Akkupack angeflanscht werden.
Als optionales Zubehör gibt es ein externes Kassettenlaufwerk, das die Verwendung von 60 Meter-Filmrollen erlaubt, das heißt die Laufzeit bei 24 B/s auf etwa 10 Minuten verlängert. 

Im April 2014 hat Logmar die neue Kamera auf der Internationalen Filmbörse in Deidesheim (Deutschland) offiziell öffentlich vorgestellt. Die spannendste Frage der vielen Fans, die die Kamera bereits hat, wurde noch nicht beantwortet, nämlich wann die Kamera in Serienproduktion geht, wann man sie kaufen kann und was sie kosten wird. Die Logmar Gründer, Tommy Madsen und Lasse Roedtnes ließen nur wissen, dass man wegen der Produktion in Gesprächen sei, eine Crowdfunding-Kampagne plane und dieses Jahr mit dem Vorverkauf beginnen werde. 
Bilder der Kamera, technische Informationen und ein Forum zum Thema gibt es auf Internetseite von Logmar. 

rww

URL: http://www.logmar.dk/

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