Es ist eine grausame Versuchsanordnung: Ein minimaler Raum, vielleicht vier Quadratmeter. Innen gefliest, mit einer Glasscheibe als Sichtfenster, auf dem Boden eine einfache mit Kunstleder eingebundene Schaumstoffmatratze. So in etwa… mehr
Porträt
Die Erweiterung der Wirklichkeit –
„Ich bin ein Künstler, der Filme macht, und kein Filmemacher, der Kunst macht“
Ein Interview mit Ulu Braun, der bereits zum 6. Mal bei Berlinale Shorts vertreten ist und ein Überblick über den Kurzfilm auf der Berlinale. mehr
Flüchtige Fiktionen: Die Super-8-Kurzfilme von Milena Gierke
Die Super-8-Filme der in Berlin lebenden Milena Gierke stehen in einer kleinen, aber feinen Tradition erlebnisorientierter Tagebuch- und Porträtfilme, die Verspieltheit mit innovativer Ernsthaftigkeit verbinden. Sie begann ihr Studium des… mehr
„Eingeschränkte Möglichkeiten machen frei“ –
Die Animationsfilmemacherin Sonja Rohleder
Kolumbus schaut glücklich von den Schwingen der Taube, die ihn über und durch die Welt trägt. Visualisiert durch einen Scherenschnitt, ein Profil, das nur aus Nase und einem einzigen Auge zu bestehen scheint, erscheint er als Anti-Version des Entdeckers – verschmitzt, bodenständig, ganz ohne Ambitionen, Besitzanspruch anmelden zu wollen. Es ist ein ungewöhnlicher Protagonist, den Sonja Rohleder da in Co-Regie mit Veronika Samartseva für Keimzeits Song Kolumbus animiert hat und der doch prototypisch für Rohleders Animationsstil und Produktionsprozess steht. mehr
Noch Da. Über die Filme von Marian Mayland
„Please Stop Breaking the Windows. Still Occupied“: eine Texttafel, die wie beiläufig in Marian Maylands erster Einkanal-Videoarbeit aus dem Jahr 2015 auftaucht und bereits eine Fährte legt in Richtung ihrer späteren Filme. mehr
The X Factor, Birgit Hein – Schreiben, Filmemachen und Kuratieren in den 1970er Jahren
Birgit Hein zählte zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der avantgardistischen Filmkultur in Deutschland und Europa. Gemeinsam mit ihrem ehemaligen Ehemann und Mitarbeiter Wilhelm Hein führte sie den Film in radikale und unerforschte Bereiche, indem sie sich bedingungslos für die Entwicklung, Kritik und Verbreitung des Avantgardefilms einsetzte. Sie verstarb im Februar 2023 im Alter von 80 Jahren und hinterließ eine Reihe von Pionierleistungen, die in ihrem Umfang und ihrer Bedeutung einzigartig sind. mehr
Volker Schlecht: Auf der Suche nach dem passenden Bild
Ein passendes Bild – was ist das überhaupt? Und was geht ihm voraus – vielleicht ein anderes Bild, ein inneres oder doch nur eine unbestimmte thematische Intuition? Das sind Fragen, die sich schnell stellen, wenn man sich mit Volker Schlecht beschäftigt, der zwischen den bewegten und unbewegten Bildern hin und her pendelt. mehr
Nikita Diakur
Mit dem Avatar gegen die Fakes
Der Avatar zittert, er hält sich kaum auf den Beinen, er fällt, sich die Arme verrenkend. „Attempting a backflip is not safe. You can break your neck, or land on your head, or land badly on your wrists. None of that is nice, so my avatar does the trick“, erklärt eine gefühllose Stimme. Die Stimme des Animationsregisseurs Nikita Diakurs, durch Voice Cloning Software verzerrt. Wobei der trockene Humor es auch durch die manipulativen Windungen der Software hindurch schafft. „Backflip“ ist sein neuester Coup, ein zwölfminütiger Animationsfilm, der mittels Künstlicher Intelligenz – konkret: Machine Learning – kreiert bzw. ko-kreiert wurde. mehr
Nervöse Landschaften.
Über die Filme von Ojoboca
Ojoboca (Anja Dornieden und Juan David González Monroy) machen zugleich mehr und weniger als „Kurzfilme“. Mehr, weil sie neben Filmen auch Performances und Installationen entwickeln, derzeit an ihrem zweiter Langfilm arbeiten und Texte von einer eigenwilligen Literarizität fast alle ihre Bewegtbildarbeiten begleiten. mehr
„Ich bin Dokumentarfilmemacherin.
Das sind die Nachrichten“
„Hast du Angst, es gibt dich nicht?“ fragt eine hallende Stimme in Gudrun Krebitz jüngstem Werk ECHODROM, während das Wasser vor sich hinplätschert. Da ist es wieder, dieses Du. Ein Markenzeichen von Krebitz, das manchmal dialogische Selbstvergewisserung ist, oft das metaphorische Gegenüber anspricht oder auch meistens gleich das potentielle Publikum. mehr
Jonatan Schwenk
Erst die Geschichte, dann die Animation
Verzückt pflückt der Zweibeiner den ebenfalls selig lächelnden Axolotl von der Erde und steckt ihn sich in den Mund. Das reine Glück. Die Hände, filigrane Stabpuppen-Hände, greifen dabei erst tastend, dann gierig nach den süßen Stop-Motion-Wesen. So viel Nuancen und Animationstechniken in einem kleinen Moment finden sich ständig in Jonatan Schwenks ZOON. mehr
Chemnitzer Filmwerkstatt
Es kostet nur wenig Mühe, sich über verfügbare Datenbanken die Fakten zu ziehen. Schnell wird man dort erfahren, dass der Chemnitzer Filmwerkstatt e.V. eine medienpädagogische Einrichtung ist, die „den filmischen Nachwuchs fördert. Sitz ist das Clubkino Siegmar, das der Verein 1996 in freier Trägerschaft übernommen hat.“ mehr
Niemand kann für immer traurig sein
Sophie Linnenbaum
Sophie Linnenbaum, geboren 1986 in Nürnberg, ist eine Beobachterin der kleinen Alltagsmomente und zwischenmenschlichen Begegnungen. Ihre Filme sind dabei nicht als reine Unterhaltung zu verstehen, sie lassen sich nicht nebenbei konsumieren, um dann unterzugehen in unserem mit bewegten Bildern überfluteten Gedächtnis. mehr
Eine elementare Bildarbeiterin
– Zur Filmemacherin Alex Gerbaulet
Wenn Alex Gerbaulet in ihren Arbeiten »Ich« sagt, sagt sie immer auch »Geschichte« und umgekehrt. mehr
Adrian Figueroa
Für den kurzen Film mit dem auffallenden Titel PROLL! erhält der Filmemacher Adrian Figueroa im November 2021 den Deutschen Kurzfilmpreis: ein goldenes, sich spiralig hochschraubendes Metallband auf einem Sockel, etwa so hoch wie eine Champagnerflasche. Glückwunsch!
Adrian Figueroa kommt vom Theater. Aufgewachsen in Frankfurt am Main hat er in England drama studies und applied theatre studiert, in einer ebenso theoretisch wie praktisch orientierten Ausbildung. mehr
Anne Isensee
Anne Isensee kommt gern direkt auf den Punkt. In ihren Arbeiten, aber auch im Gespräch. Mit ihren teils sehr kurzen Filmen ist die in Berlin lebende Animationskünstlerin seit Jahren erfolgreich auf vielen Festivals präsent. mehr
Die Wunde klafft – Jovana Reisingers humoristische Entlarvungen gegenwärtiger Rolleneinschreibungen
„Jeder kann sehen, dass dein Körper high-class ist. Du machst doch was aus dir. Du bist nicht vor dem Fernseher des Lebens gesessen, sondern hast Sport getrieben. Ein toller Bursche!” – eine männliche Stimme aus dem Off begleitet das umherirrende Model Max auf der Suche nach seinem Hotel in einer Stadt, in der ein Männermodelmörder sein Unwesen treibt. Die Videoarbeit „pretty boyz don´t die“ (2016) ist der Beginn der insgesamt vierteiligen Kurzfilmreihe „pretty pretty mad sad“ (2016-18) und die erste filmische Arbeit der Autorin und Filmemacherin Jovana Reisinger mehr
Victor Orozco Ramirez: Ein Dokumentarist im Animationspelz
Victor Orozco Ramirez ist Filmemacher mit Herz und Seele. Der Mexikaner, der seit 2002 in Deutschland wohnt, hat sich mit seinen experimentellen Kurzfilmen längst einen Namen in der deutschen… mehr
Falter, Flimmern und Fragmente
– Sylvia Schedelbauer
Fragmentarische Erinnerungen führen wie ein roter Faden durch die Arbeiten von Sylvia Schedelbauer, die zwischen Experimentalfilm und Essayfilm oszillieren und auch als “Film Erinnerungen” bezeichnet werden könnten. Beim Schauen ihrer… mehr
Nicolaas Schmidt und das mikroskopische Kino
Nicolaas Schmidt war Musiker, hat eine virtuelle Selbsthilfegruppe zum Sonnenuntergang gegründet, stellte Farben, Gegenstände und Fotos aus. Er arbeitet meist alleine, begann beinahe zeitgleich mit Fotografie und Filmemachen, bald folgten installative Arbeiten in realen und virtuellen Räumen. Menschen stehen in seiner Arbeit Räumen, Objekten und nichtmenschlichen Tieren nahezu auf Augenhöhe gegenüber, denn Schmidt ist ein Forscher der Balance. mehr
Schritte in die Krise
Notizen zum Aufeinandertreffen von Clara Winter und Miiel Ferráez
Bereits fünf Filme entstanden aus der mittlerweile mehrjährigen Zusammenarbeit von Clara Winter und Miguel Ferráez, tatsächlich ist das dynamische Duo in allen selbst vor der Kamera aktiv und versucht, sich an zunehmend ausgestellten Positionierungen, Halbfiktionen und Zeichenspielen. Bei ihrer Begegnung trafen filmische Stile aufeinander, die verschiedener kaum sein konnten – das Resultat waren neue Fragen und Methoden. Die Filme der beiden protokollieren neben ihren expliziten Fragestellungen zu sozialem Status und Nationalität allem voran eine künstlerische Evolution und die Entwicklung eines transkulturellen Stils. Ihre Experimente wirken sowohl im Verhältnis zum deutschen, als auch mexikanischen Kino erfreulich deplatziert. mehr
Alltägliches Wundern: der Filmemacher Gunter Deller
Wundern über Alltägliches, wie zufällige Lichtbrechungen, vorbeiziehende Schatten, oder ein achtlos fallengelassenes Taschentuch, das vom Wind fast schon anmutig über den Boden geweht wird, diese kurzen Beobachtungen von beliebigen Phänomenen erscheinen angesichts der schnelllebigen Welt immer weniger von Bedeutung. Ein Innehalten und Wahrnehmen all dessen, was sich unmittelbar um uns herum leise abspielt, findet kaum noch Platz im Alltag. Nicht so bei Gunter Deller, der das Wundern über alltägliche Phänomene zu seiner filmischen Praxis gemacht hat. mehr
James Edmonds – Flimmernder Alltag
Ein flüchtiger Blick auf einen Garten durch ein Fenster. Der Himmel, strahlend blau, gänzlich wolkenlos. Ein Insekt in Nahaufnahme, das unbeirrt seiner Bestimmung folgt. Nur selten kreuzt eine Person flüchtig… mehr
Gegen Bilder – Die Videoarbeiten des NEOZOON Kollektivs
Einfach ein schönes Tier. In „Buck Fever“, einer Videoarbeit des Künstlerinnenkollektivs NEOZOON, töten bewaffnete Menschen aus Vergnügen nichtmenschliche Tiere und posieren dann neben den Kadavern vor der Kamera. Eine Mischung… mehr
In Gefahr und größter Not, bringt der Mittelweg den Tod:
Zum Filmkollektiv Spengemann / Eichberg / Goldkamp / Hans
Spengemann, Eichberg, Goldkamp, Hans – vier Namen erscheinen kreisförmig angeordnet nach dem Abspann einiger Kurzfilme, die seit 2014 im Kontext der HFBK Hamburg entstanden sind. Die vier Filmemacher beschreiben das aus ihren Nachnamen zusammengesetzte Logo flapsig als „Sticker“: Ein Sticker lässt sich einem Film anheften, soll ihm aber nichts überstülpen. mehr
Robert Seidel – Labor für das Erhabene
„Ich möchte Bilder schaffen, welche die Illusionen der Erinnerung befeuern“, sagt der zwischen Film und Projektion arbeitende Künstler Robert Seidel (1). Zwischen dem Erleben und der Erinnerung liegt das Spannungsfeld… mehr
Brenda Lien – Erzählen vom Kino
„Ich bin ein Fan von schnellen Filmen“, meint Brenda Lien. Sie schätzt ästhetische Entwürfe, die auf den Punkt kommen. Schönheitsvideos und Make-Up Tutorials, Katzenvideos, digitale Meditations-Sessions: Die Filmemacherin, Animationskünstlerin und… mehr
Lina Sieckmann und Miriam Gossing –
Die gemeinsame Arbeit hat uns radikalisiert
Lina Sieckmann und Miriam Gossing kennen sich schon aus ihrer Jugend, sie sind in der gleichen Kleinstadt aufgewachsen und haben an der Kunsthochschule für Medien in Köln studiert. Dennoch dauerte es Jahre, bis sie auch in ihrer künstlerischen Praxis ein Team wurden. mehr
Fast ohnmächtig oder sowas. Die Videoarbeiten von Stefan Panhans
In Stefan Panhans‘ Videoarbeiten durchdringen und überlagern sich Film, Fotografie, Theater, Musik, Literatur und Computerspiele. Katrin Mundt gibt einen Überblick über sein vielgestaltiges und vielstimmiges Werk.
Stefan Panhans hat sich seit Beginn der 2000er Jahre mit Arbeiten einen Namen gemacht, die sich einer eindeutigen Zuordnung zu künstlerischen Genres und Praxisfeldern verweigern, die in stets wechselnden Konstellationen bewegte und statische, gefundene und neu erfundene Bilder und Räume verschränken. mehr
Erik Schmitt
Erik Schmitt ist mit seinen unterhaltsamen und visuell stets überraschenden Filmen seit Jahren in der Kurzfilmwelt etabliert. Wir stellen ihn und sein vielfältiges Schaffen vor.
Schon die ersten Sekunden dieses Films reichen aus, um einer raumgreifenden Beklemmung Platz zu schaffen, die sich in den folgenden 15 Minuten nicht mehr zerstreut. „Berlin Metanoia“ ist ein dunkler, fast (alp)traumhafter Trip ins Innerste einer Stadt, die sich selbst gern als jung und cool vermarktet, aber irgendwo zwischen Hipstertum, Touristenflut und Hype ihre Seele verloren hat. mehr